Die drei, denen Saxinger und sein Stellvertreter Horst Pöchhacker bis zuletzt attestierten, bestens gearbeitet und keinen Grund für einen Vertrauensverlust geliefert zu haben, wollen sich die revidierte Einschätzung ihres ehemaligen Vorgesetzten nicht gefallen lassen. Sie kündigten Klage an. "Wir lassen uns das nicht mehr gefallen", versicherte das Trio dem STANDARD.
Reichhold bekommt am wenigsten
Herauskristallisiert hat sich unterdessen, dass die drei nicht mit 2,1 Millionen Euro aus ihren bis 2011 laufenden Vorstandsmandaten ausgekauft werden, sondern "nur" mit 2,045 Millionen Euro. Dies deshalb, weil der am kürzesten im Sold des staatlichen Autobahnbauers stehende Ex-FPÖ-Obmann mit 600.000 Euro am wenigsten bekommt. Trattner und Lückler werden mit 720.000 Euro ausgekauft.
Alle drei bekommen als Gegenleistung für die – gemessen an ihren Ansprüchen bis 2011 – moderate Ablösesumme eine wertvolle Gegenleistung: Sie dürfen spätestens ab März 2008 andere Jobs annehmen. Das wäre ohne Abschlag nicht möglich gewesen, und die drei wären bis 2011 für jeden Job gesperrt gewesen.
Klar ist mittlerweile auch, dass die am Donnerstag fixierte Ablöse und Neubestellung der Asfinag-Manager Alois Schedl und Klaus Schierhackl auch in Summe nicht, wie von Saxinger und Verkehrsminister Werner Faymann betont, wesentlich billiger kommt als das Ausdienen des Dreiervorstands bis 2011. Denn, was sich der hochverschuldete Staatsbetrieb durch die Reduktion auf das Vorstandsduo inklusive Bonus (in den vergangenen Jahren wurden von maximal 84.000 Euro pro Person und Jahr im Schnitt 90 Prozent ausgezahlt, Anm.) erspart, egalisiert sich durch die Ablöse des Trios.
Hinzu kommt die Teuerung durch Schedls – im Beamtendienstrecht begründete – Pensionsansprüche (60 Prozent des Letztbezugs ab dem 60. Lebensjahr). Ob sie vor dem Vorstandswechsel einmalig abgegolten wurde, wollte Asfinag-Eigentümer Verkehrsministerium am Sonntag nicht sagen. Das sei Angelegenheit des Aufsichtsrats.
Minister unter Druck