Wie das zu geschehen hat, daran scheiden sich die Geister, weiß Jens Tischendorf von A.T. Kearney. Der Consulter hat mit Credit Suisse eine Untersuchung darüber vorgelegt, was die kommende CO2-Gesetzgebung der EU für die Autobauer bedeutet. Sukkus der Studie: Elf bis 18 Mrd. Euro werden Europas Hersteller in CO2-ärmere Fahrzeugtechnologien stecken müssen. Kunden können sich freuen: Aufgrund höherer Sprit-Effizienz könnten sie sich jährlich insgesamt 65 Mrd. Euro ersparen, wenn der Flottenpark einmal gänzlich auf klimaschonendere Autos umgestellt ist.
Unsicherheit überwiegt
Trotz hoher Einsparungen für Autokäufer überwiegt bei den Herstellern die Unsicherheit darüber, wie sie die Forschungs- und Entwicklungskosten über höhere Anschaffungspreise beim Kunden unterbringen können. "Bei einem teuren Auto ist es leichter, die Entwicklungskosten überzuwälzen", sagt Tischendorf, "schwieriger wird es bei den Kleinwagen. Da sind Kunden preissensibler, so etwas wirkt sich schnell auf die verkauften Stückzahlen aus."
Erschwerend kommt hinzu, dass 70 Prozent der von Autos verursachten Emissionen Massenmarken wie VW oder Fiat zuzurechnen sind und die Nobelschlitten von Mercedes, BMW und Audi nur für 30 Prozent verantwortlich sind. "Das macht eine Zielerreichung im Verkehrssektor schwierig", so Studienautor Tischendorf.
Heftige Debatten
Auch sind die Vorgaben aus Brüssel an die Autoindustrie noch immer Gegenstand von Diskussionen und dürften erst Mitte 2008 endgültig feststehen. War bisher Ziel von Brüssel, dass ab 2012 Neuwagen nur 130 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren dürfen, wird nun ein neues Modell diskutiert: Demnach sollen die Autoproduzenten erst ab 2015 in die Pflicht genommen werden, die Autos dafür aber nur mehr 125g/km ausstoßen dürfen.