Mailand – Der 83-jährige Generali-Präsident, Antoine Bernheim, denkt nicht an Rücktritt. Mit seinem Verbleib an der Spitze von Italiens größtem Versicherer sei das Schicksal Generalis verbunden, erklärte er am Wochenende. Der Franzose ist überzeugt, dass Generali "solange ich lebe, nicht von Ausländern übernommen" werde.

Um Rückendeckung zu bekommen, trifft Bernheim am Montag in Rom Finanzminister Tomaso Padoa Schioppa und Zentralbankgouverneur Mario Draghi.

Der greise Präsident gab sich beleidigt, dass ein ausländischer Hedgefonds seinen Führungsstil infrage stellt – und auch gleich die Rentabilität des Konzerns. Der Fonds Algebris mahnt, wie der STANDARD berichtete, einen radikalen Wandel in der Spitze ein, um auch die spärliche Rentabilität zu erhöhen. Anderen Generali-Aktionären wie dem Verlagshaus De Agostini, Unicredit und den Benettons gefällt die Kritik laut Pressestimmen.

Unterstützt wurde Bernheim unterdessen vom größten Generali-Aktionär, Mediobanca. Sie will aber über Corporate Governance diskutieren. In der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch stehen Quartalszahlen und Stock-Options für das mit Spitzengagen entlohnte Management an. (tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.10.2007)