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Die 54-Jährige erklärte sich nach Bekanntgabe der ersten Teilergebnisse zur Wahlsiegerin und ließ sich an der Seite ihres Mannes von ihren AnhängerInnen feiern. "Wir haben mit großem Abstand gewonnen", sagte Kirchner in einer am Sonntagabend (Ortszeit) vom Fernsehen übertragenen Rede vor ihren Anhängern in Buenos Aires. Sie küsste ihren neben ihr auf der Bühne stehenden Ehemann und verwies auf dessen Erfolge beim Kampf gegen die Folgen der Wirtschaftskrise von 2001. "Wir sind seitdem einen langen Weg gegangen", sagte sie. "Wir haben das Land neu aufgestellt, Armut und Arbeitslosigkeit bekämpft, all die Tragödien, die Argentinien getroffen haben."
Klare Favoritin
Kirchner war als klare Favoritin ins Rennen gegangen. Wie in den Umfragen vorhergesagt, ließ sie ihre 13 MitbewerberInnen weit hinter sich. Auf dem zweiten Platz landete den Teilergebnissen zufolge die frühere christlich-liberale Abgeordnete Elisa Carrio mit rund 20,2 Prozent, gefolgt vom ehemaligen Wirtschaftsminister Roberto Lavagna mit rund 19,6 Prozent.
Unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale hatten Nachwahlbefragungen Kirchner die Aussicht auf 46 Prozent der Stimmen gegeben. Für einen Sieg gleich im ersten Durchgang sind nach dem argentinischen Wahlrecht mehr als 45 Prozent der Stimmen nötig. Der zweite Wahlgang entfällt auch, wenn der Erstplatzierte zwischen 40 und 45 Prozent der Stimmen erhält und damit um mindestens zehn Prozentpunkte vor dem Nächstplatzierten liegt. Die Wahlsiegerin löst ihren Ehemann Nestór Kirchner am 10. Dezember im Amt ab.
Politik ihres Mannes
Im Wahlkampf hatte Kirchner mehr auf die Politik ihres Mannes verwiesen als auf eigene Verdienste während ihrer inzwischen 20-jährigen politischen Laufbahn. Der 57-jährige Präsident genießt ein hohes Ansehen in Argentinien. Die Bevölkerung rechnet ihm hoch an, nach dem wirtschaftlichen Kollaps von 2001 den Aufschwung gebracht zu haben. Seit seinem Amtsantritt 2003 verzeichnete das argentinische Bruttoinlandsprodukt eine Steigerung um 45 Prozent, und die Arbeitslosenrate konnte amtlichen Angaben zufolge von einst 20 Prozent unter die Zehn-Prozent-Marke gedrückt werden.