Ein 43-jähriger Mann, der erst im vergangenen Jänner nach 15 Jahren Haft aus der Strafanstalt Stein entlassen worden war, ist offenbar für den Überfall auf die Volksbank-Filiale Dopscherstraße in Wien-Floridsdorf verantwortlich. Er hat sich am Sonntag selbst der Polizei gestellt, nachdem er bereits mehrfach mit den Ermittlern der Kriminaldirektion 1 (KD1) telefoniert hatte. Das gab die Polizei am Montag bekannt.

Weil er kein Geld hatte, stürmte er am vergangenen Mittwoch die Kasse der Volksbank-Filiale, bedrohte die Angestellte mit einem Messer und bediente sich selbst. Nach der Flucht in eine nahe gelegene Wohnhausanlage wurde der Mann am Donnerstag ausgeforscht. Hinweise auf den Verdächtigen kamen aus der Justizanstalt Stein, aus der der 43-Jährige erst im Jänner entlassen worden war. Er hatte dort eine Haftstrafe wegen Mordes verbüßt.

Gestellt

Weil der mutmaßliche Täter wusste, dass die Polizei nach ihm fahndete, rief er selbst mehrmals bei den Ermittlern der KD1 an. Nachdem die Polizei zwei Wohnungen von Bekannten des Mannes durchsucht hatte, meldete sich dieser am Sonntag telefonisch mit den Worten "Bitte holt mich ab!" bei den Ermittlern. Im Laufe der Einvernahmen am Montag stellte sich heraus, dass der Mann kurz vor dem Überfall von seiner damaligen Lebensgefährtin vor die Tür gesetzt worden war und sich wegen Arbeitslosigkeit in Geldnot befand. Der Polizei gegenüber bezeichnete er die Tat selbst als "Blödsinn". Im Fall einer Verurteilung wegen schweren Raubes drohen dem 43-Jährigen laut Strafgesetzbuch fünf bis 15 Jahre Haft. (APA)