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Der BA-CA-Index fiel auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren.

Foto: AP/Eckehard Schulz
Wien - Nach einem Rückgang der Auslandsaufträge wird die Industriedynamik in Österreich erkennbar schwächer. Der Einkaufsmanager-Index der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist im Oktober von 55,4 auf 52,8 und damit auf den niedrigsten Wert seit zwei Jahren gefallen. Das teilte die BA-CA am Dienstag mit.

"Nachdem der BA-CA EMI im August bzw. September nochmals nach oben geklettert war, stürzte er nun im Oktober deutlich ab", sagte Marianne Kager, Chefvolkswirtin BA-CA, dazu. Erstmals seit mehr als zwei Jahren stagnierten die Auftragseingänge, aus dem Ausland waren sie sogar rückläufig, so BA-CA-Ökonom Stefan Bruckbauer.

Der Index für den Auftragseingang sank im Oktober von 53,8 auf 50,1. Der Wert der Auftragseingänge aus dem Ausland fiel auf 48,2 und erreichte somit den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Entsprechend der schwächeren Nachfrage meldeten die befragten Industriebetriebe auch eine geringere Ausweitung der Produktion, der Index fiel von 55,9 auf 52,1.

Unternehmer bleiben optimistisch

Der Rückgang des Industriewachstums im Oktober war der stärkste seit der Rezession 2001, so Kager. Trotz des schwächeren Outputwachstums kam es aufgrund der stagnierenden Nachfrage zu einem weiteren leichten Anstieg der Fertigwarenlager; der entsprechende Index stieg von 51,9 auf 52,0. Der Wert für den Auftragsbestand fiel auf 50,3 und ist damit nahe dem Stagnationsniveau von 50.

Trotz der Stagnation bei den Auftragseingängen blieb das Beschäftigungswachstum der Industrie auch im Oktober weiterhin hoch, stellte Bruckbauer fest. Der entsprechende Wert sank lediglich marginal von 54,9 auf 54,8. Das deute darauf hin, dass die Unternehmer vorläufig noch optimistisch sind.

Ein weiterer Hinweis auf die nachlassende Industriekonjunktur sei die Preisentwicklung. So kam es im Oktober zu einem deutlichen Rückgang der Einkaufspreissteigerung, der Wert sank von 62,3 auf 58,1. Der sich abschwächende Anstieg der Inputpreise und die nachlassende Nachfrage dämpften auch den Verkaufspreisanstieg deutlich, der Wert fiel von 54,0 auf 51,6. Das Bild einer sich abschwächenden Industriekonjunktur werde durch sinkende Zuwachsraten bei der Einkaufsmenge komplettiert.

Konjunktur-Abkühlung

Damit zeige sich, dass sich auch die österreichische Industrie trotz leichter Belebung im August und September nicht der globalen Abschwächung entziehen kann, so die BA-CA-Ökonomen. Damit bestätige sich die erwartete Konjunkturabkühlung im Jahr 2008. Trotz dieser nachlassenden Dynamik zum Jahresende erwartet die BA-CA für 2007 insgesamt wieder ein sehr starkes Jahr für Osterreichs Industrie.

Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. (APA)