Helmut Kraft, der neue Sportdirektor und Interimscoach der immer noch sechs Punkte hinter dem Vorletzten Austria Kärnten rangierenden Innsbrucker, weiß, wie man Trainer Karl Daxbacher und den LASK bezwingen kann. Vor nicht einmal zwei Wochen ist ihm das noch als Ried-Trainer im Derby mit 3:0 gelungen. Daran verschwendet der Tiroler aber ebenso wenig Gedanken wie an eine eventuelle Euphoriewelle in seiner Truppe: "Dazu gibt es keinen Grund, wir sind immer noch abgeschlagener Letzter."
Am 8. November 2006 hat der FC Wacker zum bisher letzten Mal die Heimreise von einem Bundesligaspiel mit drei Punkten angetreten. Damals wurde Pasching auswärts mit 2:0 besiegt, diesmal will man in Linz mit den Tugenden des Erfolges gegen die Austria bestehen. "Mit der Art und Weise, Fußball zu spielen, wie wir es gegen die Austria getan haben, sehe ich gegen jede Mannschaft in der Bundesliga gute Chancen", meinte Kraft, der im Moment dem Stress der Doppelbelastung als Trainer und Sportdirektor ausgesetzt ist.
In der Trainerfrage - als Kandidaten werden u.a. Frenkie Schinkels, Andreas Heraf oder der Norweger Jörn Andersen gehandelt - setzte sich Kraft die Länderspielpause Mitte November als äußeren Zeitrahmen. Sorgen, mit denen sich in Linz niemand plagen muss. Karl Daxbacher sitzt felsenfest im Trainerstuhl des LASK und betrachtet die Überraschung der Innsbrucker gegen den Leader aus drei Gesichtspunkten.
"Erstens ist es gut, dass die Innsbrucker ihre Negativserie beendet haben. Denn so sind wir gewarnt. Zweitens haben die Tiroler die Austria an der Tabellenspitze eingefangen", erläutert Daxbacher die für sein Team positiven Auswirkungen des 1:0-Erfolges von Wacker gegen die Austria, um gleich zum nicht unwesentlichen Negativen zu kommen: "Drittens hat unser Gegner jetzt natürlich auch wesentlich mehr Selbstvertrauen."
Der LASK-Coach mit violetter Vergangenheit warnt vor Überheblichkeit und Leichtsinn a la Austria: "Ich habe gehört, dass die Austria-Spieler vor dem Match gegen Wacker trotz Warnungen von Georg Zellhofer schon im Abschlusstraining die nötige Spannung haben vermissen lassen. Das soll uns als abschreckendes Beispiel dienen."
Eine Warnung sprach auf der anderen Seite auch Wacker-Kapitän Matthias Hattenberger aus, der gegen die Austria nach dreimonatiger Verletzungspause (Bänderriss) ein erfolgreiches Comeback gab: "Wir dürfen nicht abheben, erst gegen den LASK wird sich herausstellen, wie groß der Schritt aus der Krise war und ob uns auch der nächste gelingt. Je länger wir hinten die Null halten, desto nervöser wird der LASK werden. So könnten wir zu unseren Konterchancen kommen."(APA)
LASK: Cavlina - Klein, Hoheneder, Baur, Klapf - Hota/Wendel, Panis/Wendel, Vastic, Saurer - Mijatovic, Mayrleb
Ersatz: Zaglmair - Margreitter, Wisio, Kablar, Ruckendorfer, Dollinger
Es fehlen: Hamdemir (U19-Nationalteam), Spirk (nach Verletzung im Amateure-Kader), Adi, Gansterer, Pichler (alle rekonvaleszent)
Wacker: Pavlovic - Mimm, Feldhofer, Knabel, Schrott - Hölzl, Hattenberger, Mader/Madl, Kolousek, Windisch - Orosz
Ersatz: Grünwald - Aganun, Saltuari, Seelaus, Dakovic, Martin Dollinger, Durmic, Th. Eder, Samwald
Es fehlen: Grüner (Krebserkrankung), Schreter (verletzt) ~