"Befremdlich"
Mazal zeigte sich wenig überrascht von den neuesten Daten der Statistik Austria. Demnach wird die Lebenserwartung für heute 65-Jährige bis zum Jahr 2050 um durchschnittlich 4,6 Prozent steigen. Dies sei zu erwarten gewesen, meinte der Jurist im Gespräch mit der APA. Aus diesem Grund habe er es auch "befremdlich" gefunden, als die "Kommission zur langfristigen Pensionssicherung" bereits vor einem Monat Entwarnung für Veränderungen gegeben und sich dabei auf ältere Daten gestützt habe, so Mazal.
Die genannte Kommission hat alle drei Jahre einen Bericht über die langfristige Entwicklung und Finanzierbarkeit der Pensionen bis zum Jahr 2050 zu erstatten. Wenn eine Erhöhung der Lebenserwartung um mehr als drei Prozent bis zum Jahr 2050 festgestellt wird, hat das Gremium im Bericht Vorschläge zu machen, wie dieser Mehraufwand durch "nachhaltige Reformmaßnahmen" ausgeglichen werden kann. Ende September wurde bereits ein Bericht vorgelegt, wonach kein Handlungsbedarf für eine etwaige weitere Pensionsreform festgestellt wurde.
Adaptierungen "unumgänglich"
Für Mazal sind Adaptierungen des derzeitigen ASVG-Modells "unumgänglich". Er forderte die Kommission auf, die jüngsten Statistiken zur Kenntnis zu nehmen und dementsprechend neu zu bewerten. Nach dem geltenden Gesetz müsse an mehreren Schrauben gedreht werden: unter anderem dem Beitragssatz, den Pensionsanpassungen und der Frage des Antrittsalters, so Mazal. Konkrete Vorschläge wollte der Jurist nicht machen, jetzt müssten Mathematiker "seriös über das Gesamtsystem" gehen, meinte er.