Wien - Die Resultate am Wochenende und die Konstellation an der Tabellenspitze der T-Mobile-Bundesliga machen es möglich, dass erstmals seit der 12. Runde der Leader in Reichweite des Rivalen liegt. Im direkten Duell des Ersten Austria Magna, der damals einen Zähler Vorsprung auf Meister Red Bull Salzburg aufwies, mit dem ersten Verfolger SV Mattersburg geht es daher am Mittwoch (Horr-Stadion, 19.30 Uhr) um den Platz an der heimischen Fußball-Sonne.

Aufgrund der besseren Tordifferenz (plus 13 zu plus 9) würden die seit vier Runden unbesiegten Mattersburger (zuletzt 2:2 gegen FC Kärnten) mit einem Erfolg nach Punkten mit dem Cupsieger gleichziehen und diesen sogar als Nummer eins ablösen. "Wir wollen zumindest ungeschlagen bleiben, können an einem guten Tag aber auch einen Dreier machen", kündigte SVM-Trainer Franz Lederer an und Kapitän Didi Kühbauer fügte unmissverständlich hinzu: "Wir haben in Favoriten nichts zu verlieren."

Lederer und Co. heben deshalb jedoch keineswegs ab. "Austria bleibt Favorit, ein zweites Mal passiert ihr Innsbruck (Anm. d. R. 0:2 am Sonntag) nicht. Die Wiener verfügen über eine sehr gute Mannschaft und wir fühlen uns in der Außenseiterrolle wohl, freuen uns schon auf diese Partie", meinte der Feldherr, der von Titelambitionen nichts wissen will. "Wir haben nie vom Titel gesprochen, unser Ziel ist Platz drei, vier oder fünf. Aber natürlich wollen wird uns so lange wie mögliche vorne halten."

Im Lager der Wiener hat man die jüngste Niederlage und das kollektive Versagen analysiert und aufgearbeitet, wobei Coach Georg Zellhofer intern eine lautere Tonart gewählt hat. "Dass man so wie Tirol nicht auftreten darf, hat jeder eingesehen. Aber ich gestehe der Mannschaft zu, dass sie in 16 Runden einmal die Attribute des Fußballs wie Einstellung, Laufbereitschaft, Wille und Zweikampf-Verhalten vermissen ließ. Das verzeihe ich", sagte der Oberösterreicher zur Aufarbeitung.

General Manager Thomas Parits ergänzte dazu mit deutlichen Worten: "Wir haben das Match abgehakt. Die Leistung in Innsbruck war Austria nicht würdig, das darf nicht mehr passieren." Der Burgenländer und Zellhofer sind überzeugt, dass am Mittwoch eine andere Mannschaft zu sehen sein wird. "Alle Spieler werden zu 100 Prozent alles geben und versuchen, die Tabellenführung erfolgreich zu verteidigen oder sie auszubauen", glaubt Zellhofer.

Vor dem Gegner zeigt er Respekt. "Die Mattersburger mit guten Einzelspielern erwiesen sich zuletzt mit den meisten Treffern der Liga (31) als Tormaschine, sie sind laufstark und haben einen Kapitän (Anm. d. R. Kühbauer), der die Mannschaft vorpeitschen kann." Der Austria-Trainer erwartet jedenfalls ein Spiel mit Brisanz und Emotionen, das macht Fußball interessant. Er überlegt die eine oder andere personelle Umstellung, aber Regisseur Acimovic, der noch zwei bis drei Wochen pausieren muss, sei nicht zu ersetzen. Das hat man in Innsbruck gesehen.

Neben den Langzeitverletzten Vachousek und Radomski fehlen auch Okotie, Troyansky, Blanchard, Lasnik und Aigner haben Montag nicht trainiert und sind ebenso fraglich wie der grippöse Mair. Auf der Gegenseite fällt Bürger (Knieoperation) weiterhin aus, Fuchs' Einsatz verhindern hartnäckige Knieprobleme. Die Statistik spricht gegen die Gäste, die in der Liga (6 Niederlagen, zwei Remis) und im Cup (Finale 0:3 und 0:1) in Wien gegen die in dieser Saison zu Hause noch unbesiegten Austrianer (5 Siege, 3 Remis) noch nie gewannen. (APA)

  • FK Austria Magna - SV Mattersburg (Wiener Horr-Stadion, 19:30 Uhr, SR Plautz). Saisonergebnisse 2006/07: 3:1 (heim), 0:1 (auswärts), 1:1 (h), 1:3 (a); 2007/08: 1:0 (a)

    Austria: Safar - Standfest/Ertl, Schiemer/Ertl, Bak, Majstorovic - Sulimani/Standfest, Blanchard, Sariyar, Gercaliu - Lafata/Aigner, Kuljic. Ersatz: Fornezzi - Troyansky, Metz, Pichlmann

    Fraglich: Troyanski, Lasnik, Aigner, Blanchard, Mair

    Es fehlen: Acimovic (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Vachousek, Radomski, Okotie (alle verletzt)

    SV Mattersburg: Borenitsch - Mravac, Sedloski, Pöllhuber - Csizmadia, Mörz, Kühbauer, Schmidt, Atan - Jancker, Naumoski

    Ersatz: Almer - Pauschenwein, Mansberger, Kovrig, Lindner, Th. Wagner

    Es fehlen: Fuchs (Knieprobleme), Bürger (Knieoperation)