Peking - Das zunehmende Wachstum der Industrie und die damit zusammenhängende Umweltverschmutzung wirken sich in China immer mehr auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Nun liegen auch Daten über die Zahl der Geburtsfehler vor - und sie weisen auf einen deutlichen Anstieg hin.

"Alle 30 Sekunden kommt in China ein Baby mit einem Geburtsdefekt zur Welt, und die Lage hat sich Jahr für Jahr verschlimmert", sagte der Vizechef der Familienplanungskommission, Jiang Fan, nach Angaben der Tageszeitung "China Daily" vom Dienstag auf einer Konferenz in der südwestchinesischen Stadt Chengdu.

Sechs Prozent aller Säuglinge seien betroffen. Experten sehen vor allem einen Zusammenhang mit der massiven Umweltverschmutzung. So hat die Kohleprovinz Shanxi die meisten Geburtsschäden. Die Zahl liegt vor allem nahe ihrer acht großen Kohlegruben weit über dem Durchschnitt.

Nur 20 bis 30 Prozent behandelt

Landesweit sind die Geburtsfehler seit 2001 von 104,9 bei 10.000 Geburten auf 145,5 gestiegen. Von den 20 Millionen Babys, die jedes Jahr in China zur Welt kommen, leiden nach diesen Angaben 800.000 bis 1,2 Millionen unter einem gesundheitlichen Defekt. Rund 300.000 hätten sichtbare Deformationen, berichtete Jiang. Rund 30 bis 40 Prozent der betroffenen Babys überlebten nicht lange.

Nur 20 bis 30 Prozent dieser Kinder könnten behandelt oder geheilt werden, berichtete Jiang Fan. Rund 40 Prozent litten unter lebenslangen Schäden. (APA/Red)