Paris - Ein in Frankreich lebender Kameruner ist nach dem Tod seiner Ehefrau von der Abschiebung bedroht. Der Mann, der seit fünf Jahren in Frankreich lebt, hat eine Aufenthaltsgenehmigung durch die Heirat erhalten.

Nach Angaben des Ausländerschutzverbandes RESF verstarb die Ehefrau des aus dem Kamerun eingewanderten Basile Moumengi Dessom am vergangenen 22. August an den Folgen eines Krebsleidens. Acht Tage später habe die Polizeipräfektur dem Ausländer die Erneuerung der Aufenthaltsgenehmigung verweigert.

Aufgefordert, das Staatsgebiet zu verlassen

Zumal er nunmehr Witwer sei, könne seine Aufenthaltsgenehmigung, die "aus familiären Gründen" ausgestellt worden war, nicht mehr erneuert werden, hieß es von der Polizeiverwaltung nach Angaben von RESF. Parallel dazu wurde Moumegni Dessom aufgefordert, das französische Staatsgebiet binnen eines Monats zu verlassen. Der 38-Jährige arbeitet nach den Angaben in einer Überwachungsgesellschaft und lebt seit Oktober 2002 in Frankreich.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) führt seit seiner Amtseinsetzung im vergangenen Mai eine sehr strenge Ausländerpolitik. Er erklärte es zum Ziel, dieses Jahr 25.000 Abschiebungen zu verwirklichen und diese bis 2010 schrittweise auf 28.000 pro Jahr anzuheben. Jüngst genehmigte das französische Parlament ein umstrittenes Einwanderungsgesetz, das die Verwendung von Gentests bei der Familienzusammenführung von Ausländern vorsieht. Gegen das Gesetz reichte die Linksopposition eine Verfassungsbeschwerde beim Verfassungsrat ein. (APA)