Fünf Interessenten
Insgesamt gibt es fünf Bewerber für die angeschlagene Alitalia. Während bisher Air France-KLM der Wunschpartner Roms, insbesondere von Regierungschef Romano Prodi und Finanzministers Tommaso Padoa Schioppa war, hat jetzt Lufthansa gepunktet. Grund dafür ist die von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber verfolgte Strategie der "Multi Hubs und Multi Brands". Lufthansa will angeblich auch in den Mailänder Flughafen Malpensa investieren und von dort mehrere interkontinentale Flüge starten. Auch soll die Marke Alitalia, der einstige Stolz Italiens, beibehalten werden.
Wie berichtet will der Staat seinen 49-Prozent-Anteil an der maroden Fluggesellschaft abgeben. Der erste Verkaufsversuch ist gescheitert, nachdem sich sämtliche Bewerber vom Bieterverfahren Mitte des Jahres zurückgezogen hatten. In einem zweiten Anlauf hat Rom weitere Zugeständnisse gemacht. Wie weit diese gehen, ist noch unklar. Zweifellos wird der Verkaufspreis mit ausschlaggebend sein.
Neuer Chef für Rosskur
Der erst seit wenigen Monaten amtierende Alitalia-Chef Prato hat eine Rosskur angekündigt, die u.a. auch die Bedeutung des Airports Malpensa zugunsten des römischen Flughafens Fiumicino schmälern soll. Zwei Hubs, das heißt zwei Drehkreuze, an denen die Passagiere für die Fernstrecken umsteigen, sei angesichts der verheerenden finanziellen Lage der Airline zu kostspielig, begründete Prato seine Entscheidung. Nun scheint Lufthansa eine Kompromisslösung im Flughafenstreit gefunden zu haben.