Rangun - In Burma haben buddhistische Mönche erstmals seit der Niederschlagung der Proteste im September gegen die Militärregierung demonstriert. Augenzeugen berichteten, in der Stadt Pakokku seien am Mittwoch rund 200 Mönche durch das Zentrum marschiert und hätten dabei Gebete gesungen.

Der Exil-Radiosender "Demokratische Stimme Burmas" berichtete, die Protestierenden hielten an ihren Forderungen nach niedrigeren Brennstoffpreisen der Freilassung aller politischen Gefangenen einschließlich Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi fest. "Wir haben keine Angst davor, dass man uns festnimmt oder foltert", wurde ein Mönch zitiert. Berichte über ein Eingreifen der Sicherheitskräfte im rund 600 Kilometer nordwestlich von Rangun gelegenen Pakokku gab es nicht.

Ein asiatischer Diplomat in Rangun erklärte unterdessen, der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari werde am Samstag erneut nach Burma reisen, um seine Bemühungen zur Vermittlung von Gesprächen zwischen der Regierung und Suu Kyi fortzusetzen. Die Junta habe der Reise zugestimmt. Voraussichtlich werde Gambari diesmal umfangreichere Gespräche führen als bei seinem Besuch kurz nach der Niederschlagung der Proteste. Nach offiziellen Angaben waren bei den Zusammenstößen zehn Menschen getötet worden, westliche Regierungen vermuten aber eine weit höhere Opferzahl. (Reuters)