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Foto: Archiv
Trent Reznor und seine Band Nine Inch Nails (NIN) setzen ihren Feldzug gegen die Musikindustrie weiter fort. Wie nun bekannt wurde, wollen die NIN KonsumentInnen und KünstlerInnen animieren, dem Beispiel von Radiohead - der WebStandard berichtete - zu folgen und Alben kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr im Internet zu vermarkten beziehungsweise ihre Musik online zu teilen.

Musikindustrie-Bashing

In einem Interview mit CNet wettert Trent Reznor weiter gegen das traditionelle Musikbusiness. Reznor erklärt, wie er den Musiker Saul Williams überzeugen konnte sein aktuelles Album im Internet zu veröffentlichen, zeigt sich hocherfreut, dass Radiohead ebenso auf neue Vertriebsmittel setzen und will das die Menschen ihre Musik Online teilen.

"Unterstützt die KünstlerInnen"

"Persönlich bin ich der Meinung, das die Menschen die KünstlerInnen unterstützen sollen", so Reznor. "Wir Künstler widmen unsere Leben dem Produzieren der bestmöglichen Musik. Es ist ein schmerzhafter Prozess für mich persönlich, den Wandel in der Musikindustrie mitzuerleben. Aber soll ich auf die ZuhörerInnen wütend sein, die die Musik unbedingt hören wollen, und sie deshalb schon Wochen vor dem Verkaufsstart aus dem Netz saugen? Nein, ich will dass sie so sind."

Symbole

Die Nine Inch Nails wie auch Radiohead wurden zu Symbolen und Aushängeschilder einer wachsenden Bewegung unter den KünstlerInnen, die die traditionellen Mittelsmänner - also die Labels - aus dem Musikgeschäft wieder hinausnehmen wollen. Radiohead sorgte für Unruhe im Musikbusiness, als sie vor wenigen Wochen ihr neuestes Album online veröffentlichten - gegen eine freiwillige Spende. Diese Aktion konnte von der Industrie nicht mehr negiert werden und scheint nun einen Dominoeffekt ausgelöst zu haben.

Saul Williams

Auch Saul Williams folgt nun diesem Beispiel, sein Album ist kostenlos oder gegen eine Spende von 5 Dollar und freie von jeglichem Kopierschutz im Netz verfügbar.

Kein Geschäftsmodell

Reznor ist wahrlich kein naiver Mensch und Künstler und weiß daher auch, dass das kostenlose Verschenken von alben kein wirkliches Geschäftsmodell ist. Entscheidend wird daher sein, wie die Musikfans reagieren. Sind diese bereit auch für kostenlos bereit gestellte Alben eine Spende abzuliefern? Was wird aus dem klassischen Musikbusiness - Handel, Logistik, Werbung und anderen Bereichen des klassischen Labelgeschäfts? Auch hier sieht Reznor einfach nur eine Änderung der Grundeinstellung als relevant an. Andere Vertriebsmodell verlangen neue Strategien und Geschäftsmodell - wichtig sei nur, dass man den nun eingeschlagenen Weg wieder verlasse und sowohl KünstlerInnen wie auch KonsumentInnen wieder ihre Rechte gebe.(red)