Rom - Die Zahl der Immigranten wächst in Italien immer mehr. 3,7 Millionen Ausländer leben im Stiefelstaat mit Aufenthaltsgenehmigung, ergab der jüngste Caritas-Bericht über die Migranten in Italien. Die Zahl der Ausländer ist im vergangenen Jahr um 21,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 gewachsen. Immigranten machen 6,2 Prozent der Bevölkerung aus, was über dem EU-Durchschnitt von 5,6 Prozent liegt. Italien eroberte somit Platz eins in der Liste der europäischen Länder mit dem stärksten Wachstumstrend. Die Hälfte der in Italien lebenden Immigranten stammen aus Europa, 40 Prozent aus Afrika und Asien und zehn Prozent aus Amerika.

Lombardei

Die größte Ausländergemeinschaft besteht aus Rumänen, die 15 Prozent der in Italien lebenden Ausländer ausmachen, gefolgt von Marokkanern (10,5 Prozent), Albanern (10,3 Prozent) und Ukrainern (5,3 Prozent). 60 Prozent der Immigranten leben in Norditalien, 26,7 Prozent im Zentrum, 10,2 Prozent im Süden. Die meisten Ausländer halten sich in der Lombardei auf. Sollte die Zahl der Migranten wie in den letzten Jahren wachsen, werden in der Lombardei im kommenden Jahr über eine Million Ausländer leben. In Trentino Südtirol liegt die Zahl der Migranten unter der Schwelle von 100.000.

1,475 Millionen Arbeitnehmer in Italien sind Ausländer, ging aus dem Bericht hervor. 40 Prozent sind in der Industrie beschäftigt, 55 Prozent im Dienstleistungsbereich, der Rest in der Landwirtschaft. Viele von ihnen (19 Prozent) arbeiten abends und 12 Prozent nachts. 15 Prozent arbeiten auch sonntags. 40 Prozent der ausländischen Beschäftigten sind Frauen. Viele von ihnen arbeiten schwarz als Krankenpflegerinnen, oder als Haushaltshilfe und Kindermädchen. Die Zahl der Ausländerinnen ist in den letzten Jahren stärker als jene der Männer gewachsen.

Eine Million der in Italien lebenden Ausländer sind Muslime. 735 islamische Treffpunkte und Organisationen wurden gemeldet, doppelt so viel wie im Jahr 2000. Wegen des starken Immigrationsstroms aus Osteuropa hat auch die Zahl der Orthodoxen zugenommen. Von der halben Million ausländischen Kindern in den italienischen Schulen sind 236.000 Christen (davon 117.000 Orthodoxen) und 185.000 Muslime. 16.000 Schüler sind Buddhisten.

Zufrieden

Die meisten Ausländer sind mit ihrem Leben in Italien zufrieden. Sie klagen hauptsächlich über die Schwierigkeit, eine Mietwohnung zu finden. Darüber beschweren 57 Prozent der Befragten. Viele Ausländer heiraten in Italien. Jedes achte Paar, das sich in Italien traut, besteht aus mindestens einem Ausländer, ergab die Studie. (APA)