Der Mobilfunkdienstleister Drillisch will sich im Falle einer Übernahme von Freenet deren Mobilfunktochter Mobilcom einverleiben. Drillisch-Vorstandschef Paschalis Choulidis äußerte sich in dem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht erstmals konkret zu den Plänen mit der Telekommunikationsfirma. Drillisch wolle mit der zusammen mit United Internet gegründeten Firma bei Freenet weiter aufstocken. Dies habe letztlich zum Ziel, die in der mobilcom gebündelten Mobilfunkaktivitäten der Freenet mit Drillisch zusammenzuführen, erklärte er.

Bislang war nur aus Branchenkreisen verlautet, dass es Drillisch auf das Mobilfunkgeschäft von Freenet abgesehen hat, während United Internet das Internetgeschäft übernehmen wolle. Drillisch macht sich seit längerem für eine Aufspaltung des erst vor kurzem aus Freenet und Mobilcom fusionierten Unternehmens stark. Dazu hatte sich Drillisch im Sommer mit United Internet verbündet und eine Übernahme nicht ausgeschlossen. Choulidis ließ aber offen, ob er Freenet erst aufspalten und dann Internet- und Mobilfunkgeschäft aufteilen will oder ob die beiden Firmen Freenet zunächst schlucken und erst im zweiten Schritt aufspalten wollen.

United Internet will sich jedenfalls mit einem möglichen Übernahmeangebot Zeit lassen. "Wir haben nie gesagt, wir werden dieses Jahr ein Übernahmeangebot machen und wir werden in diesem Jahr auch keins machen", hatte ein Sprecher gesagt. Nur noch bis zum Jahresende wären die milliardenschwere Verlustvorträge von Freeenet steuerlich nutzbar. MSP hält sechs Prozent an Freenet, die Drillisch einbrachte.

Die Holding hat das Recht, bis Ende November weitere 18,5 Prozent zu übernehmen, die bei der Beteiligungsgesellschaft Vatas liegen. United Internet steuerte 151 Millionen Euro in bar und über ein Gesellschafterdarlehen an die Gemeinschaftsfirma zu.(Reuters)