San Michele all' Adige - Ein vom italienischen Istituto per la Valorizzazione del Legno e delle Specie Arboree entwickeltes Holzhaus hat in Japan erfolgreich einen Test absolviert, bei dem die 1995 im japanischen Kobe aufgetretenen Erdbebenbedingungen simuliert wurden. 300.000 Menschen wurden damals obdachlos, über 6.000 verloren ihr Leben. Die nach der Projektreihe "Sistema Costruttivo Fiemme" benannte 23,5 m hohe Konstruktion "Sofie" hat die Kräfteeinwirkung nahezu unbeschadet überstanden.

"Dieses Projekt wird den Häuserbau in der ganzen Welt verändern", kommentiert Yoshimistsu Okada, einer der international anerkanntesten Erdbebenexperten. Ario Ceccotti, geistiger Vater von "Sofie", ist stolz auf seine Tochter: Im Juli 2006 hatte sie bereits einen der strengen japanischen Erdbebentests beim Institut für Erdbebenforschung und Katastrophenbekämpfung (auch E-Defense genannt) bestanden, damals noch in der dreistöckigen Variante. Ceccotti: "Die Stoß- und Biegefestigkeit der Konstruktion hat gezeigt, dass das internationale Verbot zum Bau von mehr als 7,5 m hohen Holzhäusern in seismologisch gefährdeten Regionen überholt ist."

Mit "Sofie" sind die Italiener den ebenfalls in dem japanischen Versuchszentrum zugelassenen Amerikanern der Colorado State University zuvorgekommen, die im kommenden Jahr ein sechsstöckiges Holzhaus testen werden. (pte/red)