New York - Die libanesische Miliz Hisbollah hat nach
israelischen Angaben seit dem Krieg im Sommer vergangenen Jahres
stark aufgerüstet und sich dabei auch Raketen beschafft, die Tel Aviv
erreichen könnten, wie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch in
New York mitteilte. Ihr Arsenal an Land-See-Raketen habe die
Hisbollah zudem verdreifacht. Israel sei der Ansicht, dass die Art
und die Anzahl der Waffen unter der Kontrolle der Hisbollah eine
strategische Bedrohung für seine Sicherheit und das Wohl seiner
Bürger sei, erklärte Ban weiter.
Israel habe den Vereinten Nationen zwar keine konkreten Zahlen
vorgelegt, Reden von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in den
vergangenen Monaten schienen die Angaben aber zu bestätigen. Die
Berichte über eine Wiederbewaffnung der Hisbollah seien Anlass für
große Sorge, erklärte Ban. Es handle sich um eine ernste
Herausforderung für die Souveränität, Stabilität und Unabhängigkeit
des Libanons.
Aufrüstung
Nach israelischen Schätzungen verfüge die Hisbollah nun über mehr
Waffen als im Sommer vergangenen Jahres. Sie würden über die Grenze
zu Syrien ins Land geschmuggelt. Ban erklärte, nach israelischen
Angaben verfüge die Hisbollah über Hunderte Raketen, die eine
Reichweite von 250 Kilometern oder mehr hätten. Zudem habe die
Hisbollah eine Flugabwehrabteilung eingerichtet, die mit
Boden-Luft-Raketen ausgestattet sei.
Die Wiederaufrüstung der Hisbollah würde gegen eine UN-Resolution
verstoßen, mit der der Krieg beendet wurde. Waffenlieferungen an die
von Syrien unterstützte Miliz sind demnach verboten. In der
Resolution wurde auch die Forderung nach Entwaffnung aller Milizen
erneuert. In dieser Hinsicht habe es bisher keinerlei Fortschritte
gegeben, erklärte Ban. (APA)