Die Beteiligungsgesellschaft Cerberus Capital Management, Hauptaktionär der BAWAG, hat ihr 6,1 Milliarden Dollar schweres Übernahmegebot für die Softwarefirma Affiliated Computer Services (ACS) zurückgezogen. Zur Begründung führte der Finanzinvestor in einem Schreiben am Mittwoch unter anderem die derzeit schwierigen Bedingungen am Kreditmarkt an und bestätigte damit entsprechende Berichte aus Kreisen. Cerberus behalte sich aber vor, möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Offerte auf den Tisch zu legen.

Erwartungsgemäß

Beobachter hatten seit Monaten damit gerechnet, dass die Beteiligungsgesellschaft wegen der Kreditkrise einen Rückzieher macht. Aus dem selben Grund waren zuletzt schon andere geplante Übernahme gescheitert, weil die Mittel dafür fehlten.

Cerberus hatte die Offerte im Frühjahr zusammen mit dem ACS-Direktoriumsvorsitzenden Darwin Deason vorgelegt. Das Angebot stieß jedoch von Anfang an auf Skepsis im Management, das um mehr Zeit bat - in der Hoffnung auf ein höheres Angebot von einem anderen Interessenten.

Kurs

ACS-Aktien reagierten auf die Nachrichten am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,4 Prozent auf 50,15 Dollar. (APA/Reuters)