"Wir prüfen parallel, ob auch Fluggesellschaften anderer Länder betroffen sind. Zudem prüfen wir, ob die Europäische Union eingeschaltet wird." Bundeskanzleramt, Auswärtiges Amt und Bundeswirtschaftsministerium seien in die Gespräche des Verkehrsressorts weiterhin eingebunden, sagte der Sprecher. Einzelheiten teilte er nicht mit.
Verbot seit Sonntag
Lufthansa Cargo darf nach Angaben des Unternehmens Russland seit Sonntag nicht mehr überfliegen. Der Überflug-Antrag sei von den russischen Behörden abgelehnt worden. Ein Sprecher von Lufthansa Cargo hatte am Mittwoch bestätigt, dass Russland der Frachttochter der Deutschen Lufthansa ohne Vorwarnung die Erlaubnis entzogen habe, das Staatsgebiet zu überfliegen.
Deutschland hatte daraufhin nach Angaben aus Regierungskreisen zunächst mit einem vom Luftfahrtbundesamt verhängten Einflugverbot für russische Frachtmaschinen geantwortet. Eine solche in der Regierung nicht bestätigte Vergeltungsmaßnahme - im Völkerrecht auch als "Retorsion" bekannt - war am Mittwoch vom Luftfahrtbundesamt zurückgenommen worden. Die Öffnung für russische Maschinen "geschah, um eine vertrauensvolle Gesprächsbasis zwischen der deutschen und russischen Seite zu schaffen", hatte das Ministerium in Berlin erläutert.
Streit um Überfluggebühren