Mailand - Der Präsident des italienischen Versicherers Generali, der 83-jährige Ex-Lazard-Banker Antoine Bernheim, denkt nicht im Geringsten daran, sich zurückzuziehen. "Ich will bis zum Ende meines dreijährigen Mandats (bis 2009; Anm.) im Amt bleiben", bestätigte er bei der Verwaltungsratssitzung zu Wochenmitte.

Bernheim ließ wissen, dass die Stabilität des drittgrößten europäischen Assekuranz-Konzerns Generali ohne ihn gefährdet sei.

Wie berichtet hat der britische Hedgefonds Algebris die Führungsspitze von Generali kritisiert: zu hohe Gehälter der Spitzenmanager, geringe Rentabilität im Vergleich zu den europäischen Konkurrenten, mangelnde Corporate Governance. Das Corporate-Governance-Komitee wurde erst im Frühjahr 2007 gegründet, bislang aber nicht einberufen. Nun versprach Bernheim, dass es in naher Zukunft tagen soll. Termin wurde allerdings keiner genannt.

Wachstumsstrategie

Zudem fordert der Hedgefonds von Generali internationale Zukäufe um die Marktkapitalisierung zu verbessern. Zwar hat das Management im Rahmen seiner Auslandsstrategie mehrfach Akquisitionen versprochen, das Versprechen aber nicht umgesetzt.

Generali will seine bisherige, auf langfristiges Wachstum ausgerichtete Strategie fortsetzen, konterte CEO Giovanni Perissionotto bei der Telefonkonferenz.

Der Versicherer hat in den ersten neun Monaten den konsolidierten Nettogewinn im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro verbessert.

Trotz der positiven Entwicklung sind die Analysten der Investmentbank J. P. Morgan der Ansicht, dass Generali das von Algebris geforderte Gewinnziel von 4,5 Mrd. Euro bis 2009 nicht erreichen werde. (tkb, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 1.11.2007)