Valencia - Der 5:1-Kantersieg Real Madrids über den FC Valencia am Mittwoch hat sogar Bernd Schuster in Staunen versetzt. In einer der üblicherweise schwersten Auswärtspartien der spanischen Liga spielte seine Truppe mit dem Gegner Katz und Maus.

Schuster konnte es sich selbst nicht erklären, dass seine Elf einen derartigen Kantersieg landen konnte. "Das muss ich mir auf Video ansehen", sagte der Coach. "Ich bin selbst überrascht, wie wir das zustande gebracht haben." Und zog einen Vergleich zum Tennis-Zirkus: "Wir spielen mit unseren Gegnern, und wenn es notwendig ist, schalten wir in den fünften Gang. Roger Federer tut das gleiche." Das Sportblatt "As" ("perfekter Fußball") sah das ähnlich und witzelte: "Zu einem Satzgewinn fehlte allerdings noch ein Tor."

Die Valencianer, die nach der Entlassung von Trainer Quique Sanchez Flores vor drei Tagen ohnehin verunsichert waren, gerieten in völlige Unordnung. Der unerfahrene Interimstrainer Oscar Fernandez entblößte die Abwehr und machte den Real-Stürmern die Bahn frei. Ruud van Nistelrooy (26., 36.), Sergio Ramos (29.) und Robinho (64.) produzierten Tore wie am Fließband. Für Valencia reichte es nur zu einem Treffer von Miguel Angel Angulo (58.).

Beim FC Valencia kommt auf Ronald Koeman jedenfalls viel Arbeit zu. Der Niederländer hatte kurz vor der Partie einen Vertrag über zweieinhalb Jahre unterzeichnet. Koeman muss das Team "aus dem Koma erwecken", wie die Lokalzeitung "Las Provincias" schrieb. "ABC" berichtete, der FC Valencia könnte im Winter einen neuen Vorstoß zur Verpflichtung von Rafael van der Vaart starten. Zu Saisonbeginn waren die Spanier mit dem Versuch gescheitert, den Kapitän des Hamburger SV abzuwerben. (APA/dpa)