Der Classmate PC von Intel.

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Microsoft-CEO Steve Ballmer

AP Photo/Paul Sakuma
Rückblick: Gleichzeitig mit der Bekanntgabe, Intel und Microsoft würden zusammen 150.000 Classmate PCs mit Windows an Libyen ausliefern, wurde auch berichtet, dass Intel 17.000 Laptops für Nigeria mit der Linux-Distribution Mandriva liefern werde. Wie es scheint dürfte Mandriva nun in letzter Minute doch noch von Microsoft überrollt worden sein.

Fehdehandschuh

Nach einer kurzen Ruhephase ist deshalb abermals die Streitaxt im Krieg zwischen Vertretern der Linux-Gemeinde und der Windows-Welt geschwungen worden. Linux-Distributor und Mitbewerber Mandriva hat einen offenen Brief an Steve Ballmer veröffentlicht.

"Schmutzig"

Laut CEO Francois Bancilhon wurde es schmutzig. Trotz der starken Konkurrenz seitens Microsoft konnte der Linux-Distributor das Geschäft mit Nigeria für sich gewinnen. Aber als diese Woche die Auslieferung der Geräte startete, hieß es plötzlich die Regierung würde zwar für die bestellten Lizenzen zahlen, sie daraufhin aber durch Windows ersetzen.

"Hey Steve, wie fühlst du dich, wenn du morgens in den Spiegel siehst?", zitiert das Branchen-Portal Cnet den Mandriva-Chef. "Du hast das Geld, die Macht und vielleicht haben wir beide eine unterschiedliche Auffassung von Ethik, aber ich denke, dass harte Arbeit, gute Technologie und Ethik auch gewinnen können", so Bancilhon.

Zwei Seiten

Dies sind bislang die letzten heftigen Worte zwischen den Fronten. Microsoft wollte noch keine Stellungnahme abgeben. Indes haben sich die Linux-Distributoren in zwei Lager aufgespaltet. Die einen, darunter Novell, Linspire und Xandros trafen mit Microsoft zum Schutz vor möglichen Patentrechtsklagen ein Abkommen, während sich die anderen - darunter auch Mandriva - strikt gegen derartige Deals ausgesprochen hatten. (zw)