Die harte Hand und das Militär könnten auch sonst als Kennzeichen für das Leben des Ex-Generals gesehen werden. Geboren wurde Pérez Molina 1950 in Guatemala Stadt. 1966 trat er in die Militärschule Escuela Politécnica de Guatemala ein; anschließend graduierte sich Pérez Molina an der Escuela de las Americas und dem Colegio Interamericano de Defensa.
Als Infanterist kletterte er die Karriereleiter nach oben und knüpfte Kontakte. Er soll Mitglied einer Spezialeinheit für Verleumdung und Falschinformation gewesen sein. Im Bürgerkrieg befehligte Pérez Molina Soldaten in Ixil, Quiché, einer Region, in der besonders viele Menschen getötet wurden. Konkrete Untersuchungen zu Menschenrechtsverbrechen des "Comandante Tito", wie er von seinen Kameraden genannt wurde, sind jedoch nicht bekannt.
Oppositioneller Druck
Im Wahlkampf betonte Pérez Molina jedenfalls lieber seine Rolle während des Staatsstreiches von Jorge Serrano Elías 1992, als er mit anderen Militärführern eine oppositionelle Gruppe führte, über die - in einer Koalition mit Unternehmern und anderen Parteien - eine Rückkehr zum verfassungsmäßigen Zustand erreicht wurde.
Auch an den Verhandlungen zum Friedensvertrag von 1996 zwischen Links-Guerilla und der Regierung, der den Bürgerkrieg beendete, war er federführend beteiligt. Im Jahr 2000 zog er sich aus allen militärischen Funktionen zurück. 2001 gründete er die "Patriotische Partei" (Partido Patriota); bei den Wahlen 2003 wurde er in den Nationalrat gewählt.
Die geballte Faust
Wirtschaftspolitisch verfolgte Pérez Molina wie auch sein Gegner Àlvaro Colom Caballeros einen marktliberalen Kurs. Während jedoch Colom Caballeros auch auf die Themen Bildung und Gesundheit setzt, konzentrierte sich Pérez Molina auf das Thema Sicherheit.
Sein Markenzeichen der geballten Faust und sein Programm der Härte gegen Kriminelle verbreitete er im Wahlkampf über eine millionenschwere multimediale Kampagne, zu der neben Anzeigen auch Auftritte mit Tänzerinnen gehörten. Er tritt für die Stationierung des Militärs in Gebieten ein, die von Kriminalität überschwemmt seien. Sein Konkurrent Colom Caballeros warnt denn auch vor einem Schritt zurück in die dunkle Vergangenheit der Militärdiktatur.