Tibbets verteidigte seinen Einsatz zeitlebens als seine "patriotische Pflicht" und verbat sich Kritik daran. "Ich bin nicht stolz darauf, dass ich 80.000 Menschen umgebracht habe - aber darauf, dass ich mit nichts angefangen habe, es plante und dass es dann so perfekt funktionierte", sagte er 1975 in einem Interview. Man müsse berücksichtigen, dass sich das Land damals im Krieg befunden habe. "Ich schlafe jede Nacht gut", beschied er Fragen nach Schuldgefühlen.
Erinnerung
"Die Stadt, die wir noch wenige Minuten zuvor so klar im Sonnenlicht gesehen hatten, war nun ein hässlicher Schmutzfleck", erinnerte sich der Pilot: "Sie war unter dieser schrecklichen Decke aus Rauch und Feuer komplett verschwunden."
Zum 60. Jahrestag des Bombenabwurf sagte er 2005, er sei sich, als er den Befehl erhalten habe, bewusst gewesen, dass dies eine "emotionale Sache" sein werde. "Wir wussten, dass es links und rechts Menschen töten würde. Aber mein Hauptinteresse war dabei, bestmögliche Arbeit zu leisten, damit wir das Töten möglichst schnell beenden konnten", sagte er der Zeitung "The Columbus Dispatch".
Drei Tage nach Hiroshima wurden bei einem weiteren Atombombenabwurf rund 40.000 Menschen in Nagasaki getötet. An dieser Mission war Tibbets nicht beteiligt. Am 15. August kapitulierte Japan.
Keine Trauerfeier