Heidelberg - Dass nicht unbedingt langes Grübeln sondern oftmals das Befolgen des Gefühls bei der Lösung von komplexeren Problemen hilft, haben Experimente der Universität Amsterdam erneut belegt: In einer Studie des Psychologen Ap Dijsterhuis, deren Ergebnisse in der Zeitschrift "Gehirn & Geist" aufgegriffen wurden, sollten die Probanden das beste von vier verschiedenen Autos aussuchen, wobei sie entweder vier oder zwölf einschlägige Variablen wie Spritverbrauch, Leistung und Stauraum kannten.

Alle Teilnehmer hatten vier Minuten Zeit, um ihre Wahl zu treffen. Jedoch konnte nur die Hälfte von ihnen die Merkmale bewusst abwägen, die anderen Kandidaten wurden mit Rätselaufgaben abgelenkt.

Ergebnisse

Unter denjenigen, die nur vier Kriterien zu bedenken hatten, identifizierten die Unabgelenkten laut Dijsterhuis leichter das beste Auto. Bei Berücksichtigung von zwölf Kriterien zeigte sich allerdings das Gegenteil: Bewusstes Nachdenken führte zu schlechteren Entscheidungen als unbewusstes Abwägen, so das Fazit des Psychologen.

Der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth plädierte daher bei schwierigen Problemen für das Vorgehen in drei Schritten: Zunächst die Sachlage rational überdenken, den Entschluss dann ein wenig aufschieben und am Ende dem Gefühl folgen ... (APA/AP)