Graz - Die in Deutschland ab sofort ausgegebenen elektronischen Reisepässe (ePässe) der zweiten Generation arbeiten mit der Smart-Chip-Technologie der steirischen NXP. NXP ist ein von Philips gegründetes, heute unabhängiges Halbleiterunternehmen. Die neuen deutschen ePässe böten noch mehr Fälschungssicherheit, hieß es in einer Unternehmensaussendung am Freitag. Die Kontaktlostechnologie für diese Sicherheitschips wird im Kompetenzzentrum für Identifikationslösungen im steirischen Gratkorn entwickelt.

In der zweiten Phase der Einführung von ePässen innerhalb der EU sind die Mitgliedsstaaten aufgefordert, elektronische Reisedokumente mit digitalen biometrischen Informationen in Form zweier Fingerabdrücke zu versehen. Nach dem Erfolg der im November 2005 eingeführten ersten Generation von ePässen in Deutschland ermöglicht der neue NXP SmartMX-Chip die sichere Speicherung von biometrischen Daten auf dem Passdokument. Mit den Fingerabdrücken wird eine noch stärkere Verknüpfung mit dem Passinhaber möglich.

Weltweite Aufträge

NXP hat die Bundesdruckerei GmbH, den Hersteller der elektronischen Reisepässe in Deutschland, seit Einführung der neuen Technologie bereits mit rund 4,5 Mio. ePass-Paketen beliefert. Diese beinhalten neben dem Chip auch das Betriebssystem sowie das ePass-Inlay. Weltweit unterstützt das Elektronikunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 80 Prozent aller ePass-Projekte und hat bisher über 100 Mio. Identity Cards an seine Kunden ausgeliefert. 43 von 51 Betreiberländern setzen den Angaben zufolge auf die Smart-Chip-Technologie von NXP, darunter auch die USA, Frankreich und Singapur.

NXP betreibt in Österreich zwei Headquarter mit insgesamt rund 750 Mitarbeitern. Das Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion von mobilen Akustiklösungen in Wien sowie die Entwicklungsstätte für kontaktlose RFID (Radio Frequency Identification)-Halbleiter in Gratkorn, die laut Eigenangaben beide in ihren Geschäftsbereichen Weltmarkt- und Technologieführer sind. (APA)