Bild nicht mehr verfügbar.

Die schweren Gefechte der letzten Tage vertrieben bis zu 90.000 Menschen aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu.

Foto: AP/Farah Abdi Warsameh
Mogadischu/New York - Nach den schwersten Kämpfen zwischen äthiopischen Interventionstruppen und islamischen Widerstandskräften in der somalischen Hauptstadt seit Monaten sind am Samstag tausende Menschen aus Mogadischu geflohen. Die Einwohner flüchteten nach Augenzeugenberichten auf Lastwagen, Eseln oder zu Fuß. "Die Äthiopier töten sogar die Frauen. (...) Wir haben keine andere Wahl, als zu fliehen", sagte ein Mann. Wegen der Gefechte der vergangenen zwei Wochen verließen nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) bereits etwa 90.000 Menschen Mogadischu oder wurden innerhalb des Stadtgebiets vertrieben.

Militärhilfe

Donnerstag und Freitag waren bei den schweren Kampfhandlungen mindestens 59 Menschen getötet worden. Am Samstag war die Lage ruhig. Leichen äthiopischer Soldaten waren am Vortag durch die Straßen geschleift und von einem wütenden Mob mit Steinen beworfen. "Tod den Aggressoren und ihren Strohmännern!", riefen Hunderte Menschen, unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder. Die Regierung von Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed ist vollständig von äthiopischer Militärhilfe abhängig. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den Konfliktparteien "zügellose Kriegsverbrechen" vorgeworfen. Die äthiopischen Truppen und ihre somalischen Verbündeten seien ebenso wie die Islamisten verantwortlich für "massives Leiden der Zivilbevölkerung".

Die äthiopische Armee begann ihren Angriff am Donnerstag und rückte mit Infanterie und Panzern vor. Die Rebellen erwiderten das Feuer mit Maschinengewehren und Handgranaten. Bewohner der Stadt warfen Äthiopien vor, einige der am dichtesten bewohnten Straßenzüge ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung unter Beschuss genommen zu haben. Ihren Angaben zufolge seien dabei mindestens 43 Menschen getötet worden, berichtete der unabhängige Lokalsender Shabelle. Nach den Angaben von Hilfsorganisationen sind inzwischen Hunderttausende Menschen vor der Gewalt aus der Stadt geflohen.

Militärhilfe

Die somalische Regierung von Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed ist vollständig von äthiopischer Militärhilfe abhängig. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat in ihrem jüngsten Bericht den Konfliktparteien "zügellose Kriegsverbrechen" vorgeworfen. Die äthiopischen Truppen und ihre somalischen Verbündeten seien ebenso wie die Islamisten verantwortlich für "massives Leiden der Zivilbevölkerung". (APA/dpa/AP)