Ein spanisches Gericht hatte am Mittwoch 21 der insgesamt 28 angeklagten Islamisten zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die Strafe der Marokkaner Zougam und el Gnaoui beläuft sich jeweils auf fast 43.000 Jahre. Die übrigen Männer müssen bis zu 23 Jahre ins Gefängnis. Die Verurteilten sind auf vier Haftanstalten verteilt. Bereits während des Prozesses traten 14 der Angeklagten zeitweilig in Hungerstreik, um gegen den ihrer Ansicht nach vorhandenen Einfluss von Medien und Politik auf das Verfahren zu protestieren.
Spanien
Verurteilte im Prozess um Madrid-Anschläge im Hungerstreik
Zehn Männer protestieren gegen Urteil
Madrid - Aus Protest gegen ihre
langjährigen Gefängnisstrafen sind zehn wegen der Anschläge in
Madrid verurteilte Männer in Hungerstreik getreten. Auch die
Hauptangeklagten des Prozesses, Jamal Zougam und Othman el
Gnaoui, weigerten sich Nahrung zu sich zu nehmen, sagte am
Freitag ein Sprecher der Gefängnisbehörden. Die Gefangenen
hätten den Hungerstreik nicht zeitgleich begonnen.
Bei den Anschlägen auf vier Vorortzüge im morgendlichen
Berufsverkehr waren am 11. März 2004 in Madrid 191 Menschen
getötet worden. Die Tat wird der islamistischen
Extremistengruppe Al-Kaida zugeschrieben. (Reuters)