Phoenix - Der Fund einer Rohrbombe am größten Atomkraftwerk der USA hat am Freitag eine stundenlange Sperrung der Nuklearanlage Palo Verde im US-Bundesstaat Arizona in der Nähe der Millionenstadt Phoenix ausgelöst. Nach sieben Stunden sei die Sperrung wieder aufgehoben worden, und die Anlage funktioniere wieder normal, teilte die Betreibergesellschaft Arizona Public Service am Samstag auf ihrer Website mit.

Der Mitarbeiter eines Subunternehmens, in dessen Wagen die Rohrbombe gefunden worden war, wurde nach Angaben des örtlichen Sheriffs nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Mann habe nichts von dem Sprengsatz in seinem Fahrzeug gewusst. Die Ermittler gingen den Hintergründen der Tat nach.

Routinekontrolle

Die Rohrbombe war zum Schichtbeginn Freitag früh während einer Routinekontrolle von Sicherheitskräften an der Zufahrt zur Atomanlage entdeckt worden.Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Sicherheit der Angestellten der Atomanlage bestanden, versicherte das Unternehmen.

Der Mitarbeiter des Subunternehmens wurde festgenommen, aber laut Sheriff Joe Arpaio nach einem mehrstündigen Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt. "Meine Männer denken, dass er nicht wusste, dass sich (der Sprengsatz) in seinem Lastwagen befand", sagte Arpaio. Nun müsse untersucht werden, ob die Aktion auf den Mann gezielt habe, ob möglicherweise ein verärgerter Mitarbeiter die Bombe versteckt habe. Auch die US-Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein.

Laut Arizona Public Service wurde nach dem Bombenfund ein "ungewöhnliches Ereignis" ausgerufen, die niedrigste Stufe auf einer vierstufigen Gefahrenskala. Der Vorfall löste dennoch Beunruhigung aus und rief die Atomkraft-Kritiker in den USA suf den Plan. Atomanlagen zählten zu den obersten Zielen des Terrornetzwerks El Kaida, warnte der Abgeordnete der Demokraten, Edward Markey. (APA)