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Tausende Menschen gingen in München auf die Straße, um gegen die Transrapid-Pläne zu demonstrieren.

Foto: Getty Images/Johannes Simon
München - Rund 13.000 Menschen haben sich am Samstag in München zur bisher größten Demonstration gegen den Transrapid versammelt. Unter dem Motto "Transrapid in die Tonne" zogen sie mit Pfeifen und Trommeln durch die Innenstadt. An dem Protestmarsch beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter sowohl Anrainer der geplanten Strecke im Münchner Norden als auch Gegner des Projekts aus anderen Landesteilen.

Zu der Demonstration hatten der Aktionskreis contra Transrapid (AcT) und der Bund Naturschutz (BN) aufgerufen. Nach Auffassung der Gegner ist die geplante Magnetschwebebahn vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen sowohl verkehrs- als auch wirtschaftspolitisch unsinnig. Sie sehen vor allem bei der Finanzierung, die nach Aussage der Staatsregierung bereits geklärt ist, noch immer zahlreiche offene Fragen. Der Transrapid sei "teuer, unnütz und hässlich" war auf den Plakaten der Demonstranten zu lesen und "Nein zum Transstupid". Außerdem forderten sie "Bus und Bahn für alle, statt Transrapid für wenige" und "Bildung statt Transrapid".

Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller (CSU) zeigte sich unbeeindruckt. Der Transrapid sei "verkehrs-, industrie- und umweltpolitisch die beste Lösung für die Menschen, die Wirtschaft und unseren Standort". Die Widerstände beruhten oft auf persönlichen Sorgen oder falschen oder fehlenden Informationen. Sie wolle aber weiter für den Transrapid werben. "Es gibt zum Transrapid keine vernünftige Alternative." Auch der ehemalige Verkehrs- und jetzige Finanzminister Erwin Huber (CSU) sprach sich erneut für den Transrapid aus. "Die fehlende Fernverkehrsanbindung ist im Vergleich mit anderen europäischen Luftverkehrsdrehkreuzen eine Schwachstelle des Münchner Flughafens. Der Transrapid ist die große Chance, diese Schwachstelle zu beseitigen."

Wahl als Volksabstimmung

Die bayerische SPD rief dazu auf, die Kommunal- und Landtagswahlen 2008 zu einer Volksabstimmung über den Transrapid zu machen. Der Transrapid sei eine Vergeudung von Milliarden Steuergeldern. "Deswegen muss Schluss sein mit diesem Prestigeprojekt der CSU", sagte der Oppositionschef im Bayerischen Landtag, Franz Maget, bei einer Kundgebung auf dem Münchner Marienplatz. Die bayerische FDP kritisierte den Vorschlag Magets scharf. "Die SPD schürt Technik- Angst und Sozialneid, um damit auf Stimmenfang zu gehen", teilte der Vorsitzende der Münchner FDP, Rainer Stinner, mit. Die FDP in Bayern unterstütze den Transrapid. "München braucht endlich eine schnelle Anbindung an den Flughafen." (APA/dpa)