Matchwinner für die Tiroler, die erst nach rund 30 Minuten ihre Verunsicherung ablegten, war Matthias Hattenberger, der mit zwei Kopfballtoren die Grundlage für den zweiten Saisonsieg seiner Mannschaft legte. Florian Mader erhöhte in der Schlussphase auf 3:0, Sekagya (79.) gelang nur noch der Anschlusstreffer.
Turbulente Zeit
Damit haben die bisherigen Prügelknaben der Liga innerhalb einer äußerst turbulenten Woche den Tabellenführer (Austria) und den Meister (Salzburg) geschlagen, sowie gegen den Aufsteiger (LASK) verloren.
So richtig begann die anfangs enttäuschende Partie allerdings erst nach rund 25 Minuten. Salzburgs einzige Sturmspitze, Alexander Zickler, hatte da eine schweren Stellungsfehler der Tiroler Abwehr genützt, sich in der Mitte freigelaufen und die Vorlage von Kovac in aller Ruhe angenommen. Zum Schuss kam der Deutsche aber nicht mehr, weil der von hinten heranstürmende Mimm ihn im Strafraum zu Fall brachte und Schiedsrichter Gangl ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt wies.
Aufhauser scheiterte am Pfosten
Eine harte Entscheidung, die aber ohne Folgen blieb. Rene Aufhauser scheiterte an der Stange, sorgte bereits für den fünften verschossenen Elfmeter der Salzburger in der laufenden Saison - angesichts von insgesamt sechs Strafstößen eine traurige Quote. Zudem eine Aktion, die wie eine Moralinjektion für die Gastgeber wirkte, die in der Folge nicht zuletzt dank reduzierter Abspielfehler wesentlich gefährlicher agierten.
Ochs im Zentrum des Geschehens
Salzburg-Goalie Timo Ochs stand gegen Ende der ersten Hälfte noch einige Male im Mittelpunkt des Geschehens, in der 41. Minute war der Schlussmann dann prompt auch am Gegentor mitbeteiligt: Nach einer schönen Kolousek-Flanke verschätzte sich Ochs klar und ließ "Salzburg-Spezialist" Matthias Hattenberger zum 1:0 einköpfeln - für den 28-Jährigen das vierte Tor gegen die Bullen.
Schon kurz nach Seitenwechsel wurde Hattenberger seinem Prädikat erneut gerecht, erhöhte dank entblößter Salzburg-Abwehr wieder per Kopf bzw. nach einem Kolousek-Eckball (der eigentlich keiner war) auf 2:0 (51.). Angetrieben von Vaclav Kolousek, der einen spielfreudigen Hans-Dampf-in-allen-Gassen gab, drückten die Tiroler der Partie bis zum Schluss ihren Stempel auf.
Volley von Mader
Bereits nach 64 Minuten hatte Salzburg-Coach Giovanni Trapattoni sein Wechselkontingent erschöpft, aber auch Rakic (46. für Jezek), Lokvenc (55. für den angeschlagenen Zickler) und Vonlanthen (66. für Carboni) vermochten den Umschwung nicht mehr einzuleiten. Die Kraft-Elf erzielte rund eine Viertelstunde vor dem Ende gar noch das demütigende 3:0: Nach einer Kopfball-Abwehr von Miyamoto zog Mader aus rund 20 Metern volley ab, Ochs war bei dem leicht abgefälschten Schuss ohne Chance (73.).
In einer hitzigen Schlussphase brachten die dezimierten Gäste - Kovac hatte wegen einer Tätlichkeit in der 79. Minute Rot gesehen - die Tiroler zwar noch einige Male ins Schwitzen. Selbst der Anschlusstreffer durch Sekagya (89.) vermochte aber an der schmerzlichen Niederlage nichts mehr zu ändern. (APA/red)
Tivoli Stadion, 6.800, SR Gangl
Tor:
1:0 (41.) Hattenberger
2:0 (51.) Hattenberger
3:0 (73.) Mader
3:1 (80.) Sekagya
Innsbruck: Pavlovic - Mimm, Madl, Schrott, Windisch - Hattenberger (72. Eder), Mader - Hölzl, Kolousek (82. Seelaus), Dollinger (87. Samwald) - Orosz
Salzburg: Ochs - Bodnar, Sekagya, Miyamoto, Steinhöfer - Leitgeb, Carboni (66. Vonlanthen), Aufhauser, Kovac, Jezek (19. Rakic) - Zickler (55. Lokvenc)
Rote Karte: Kovac (79., Insultierung)
Gelbe Karten: Hattenberger, Pavlovic, Mimm, Kolousek, Eder bzw.
Sekagya, Rakic, Steinhöfer