Hamburg/Wolfsburg – Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche wird seinen Anteil am VW-Konzern voraussichtlich erst später als geplant von derzeit 31 Prozent auf über 50 Prozent erhöhen. Laut Spiegel ist die Verzögerung des ursprünglich im Jänner 2008 geplanten Schritts im Streit zwischen den Betriebsräten beider Unternehmen und dem derzeit hohen Kurs der VW-Aktie begründet.
Beim Streit der Betriebsräte geht es um die Mitbestimmung bei der künftigen Porsche-Holding, die die Anteile an VW halten soll. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh verlange dabei unter anderem, die (ohne seine Mitwirkung entstandene) Regelung zu kippen, wonach die Mitbestimmungsvereinbarung der Porsche-Holding erst nach zehn Jahren zu kündigen sei. Dies ist laut Spiegel mit Porsche-Betriebsrat Uwe Hück kaum machbar. Zudem wolle Porsche-Finanzchef Holger Härter wegen des hohen VW-Aktienkurses lieber den Gewinn aus Aktienoptionen seines Unternehmens für VW einstreichen und auf ein Fallen des VW-Aktienkurses warten. Dann würde die Übernahme deutlich günstiger.
Osterloh fordert von den Porsche-Eigentümern Klarheit über ihre Pläne beim Wolfsburger Autobauer: "Die VW-Beschäftigten im In- und Ausland wollen wissen, wie sich die Porsche-Eigner die gemeinsame Zukunft vorstellen." Es brodle in der Belegschaft, man könne ein Unternehmen nicht gegen den Willen der Belegschaft übernehmen. "Das geht nur mit den 324.000 Frauen und Männern bei Volkswagen", sagte Osterloh der Berliner Zeitung.