Innsbruck - "Es haben verschiedene Spieler die Elfer geschossen, da ist ein bisschen Angst bei den Spielern, das ist das Problem." Kommentierte Giovanni Trapattoni die Salzburger 1:3-Niederlage bei Wacker Innsbruck, die mit einem verschossenen Elfmeter bei 0:0 begann. Fünf von sechs Penaltys hat Salzburg in dieser Saison vergeben, das sucht Seinesgleichen. René Aufhauser, als einziger Salzburger vom Punkt erfolgreich, traf auch in Innsbruck, aber nur die Stange. Zuvor hatten zweimal Zickler, Kovacs und Vargas das Ziel verfehlt.

Schuld ist natürlich kein Salzburger, sondern der Leinenfabrikant und Sportsmann William McCrum, der in der Irish Football League das Tor des Milford Everton FC hütete und 1891 den Elfmeter erfand.

Goalies haben eine etwa 18 Quadratmeter große Fläche abzudecken, der Ball legt die elf Meter mit 90 bis 100 km/h und also in weniger als einer halben Sekunde zurück. Statistiker wissen, dass 75 bis 80 Prozent aller Elfmeter sitzen, und es wird noch ein Zeiterl dauern, bis Salzburg diese Statistik zusammenhaut.

1985/86, nach dem torlosen Meistercup-Finale zwischen Steaua Bukarest und FC Barcelona, standen quasi fast nur Salzburger auf dem Platz. Sechs von acht Schützen vergaben, Steaua siegte 2:0. Berühmt ist auch das Elferschießen im EM-Finale 1976, als Uli Hoeneß in den Belgrader Himmel schoss und Antonin Panenkas Lupferl die Tschechoslowakei jubeln ließ. Im WM-Finale 1994 schlug Brasilien Italien, weil Baresi, Massaro und Roberto Baggio vergaben. Große Vernebler sind auch die Engländer, die solcherart das WM-Semifinale 1990 und das EM-Semifinale 1996 jeweils gegen Deutschland sowie das WM-Viertelfinale 2006 gegen Portugal verloren. (fri - DER STANDARD PRINTAUSGABE 5.11. 2007)