Amman - Die jordanische Führung hat am Sonntag vor einem eventuellen Scheitern der für Ende November in den USA geplanten Nahost-Konferenz gewarnt. Dies könne zu "Anarchie und Extremismus" in der gesamten Region führen, sagte Außenminister Abdul Ilah Khatib am Sonntag bei einem Treffen mit Diplomaten der EU-Staaten in Amman. Auch König Abdullah II. wies auf die möglichen Folgen eines Misserfolgs der Konferenz hin.

"Die Menschen der Region werden jedes Scheitern bezahlen müssen", sagte er. "Daher sollten die politischen Führer auf die Meinung der Mehrheit hören, die Frieden will."

Blair optimistisch

Der frühere britische Premierminister Tony Blair hat sich vor der geplanten Nahost-Friedenskonferenz in den USA optimistisch gezeigt. Er sei der Ansicht, dass dabei eine "Zwei-Staaten-Lösung" für Israelis und Palästinenser gefunden werden könne, sagte der Nahost-Gesandte am Sonntag dem Fernsehsender CNN. Die Konferenz solle und könne ein Erfolg werden. Eine Vereinbarung müsse einerseits Israel zuverlässige Sicherheitszusagen machen und andererseits den Palästinensern einen existenzfähigen Staat bieten. Dem Treffen in Annapolis könne im Dezember eine weitere Konferenz folgen, bei der die Palästinenser ihre Zukunftspläne darlegen könnten, so Blair.

Blair und die US-Außenministerin Condoleezza Rice bemühen sich vor der geplanten Friedenskonferenz, die Differenzen zwischen Israelis und Palästinensern zu überbrücken. Bei dem Treffen sollen Kernstreitfragen des Nahost-Konfliktes wie die Grenzziehung, der zukünftige Status Jerusalems und das Schicksal von Millionen palästinensischer Flüchtlinge verhandelt werden. (Reuters/APA/dpa)