München - Der deutsche Finanzdienstleister Cash Life kommt nicht aus den roten Zahlen. Verluste aus Zinsabsicherungsgeschäften führten im dritten Quartal zu einem Minus von 4,7 Mio. Euro, wie das Unternehmen aus Pullach bei München am Montag mitteilte. Im Vorjahr stand bereits ein Verlust von 1,1 Mio. Euro zu Buche.

Rücknahme der Prognosen

Cash Life kauft Lebensversicherungen auf und reicht diese gebündelt an geschlossene Fonds weiter. Wegen der weltweiten Finanzkrise meiden Investoren derzeit aber diese Fonds, weswegen Cash Life weniger Policen absetzen kann. Ein Teil der geplanten Verkäufe werde sich in das nächste Jahr verschieben, sagte Vorstandschef Stefan Kleine-Depenbrock, der nach einem Streit mit dem Aufsichtsrat zum Jahreswechsel geht. Zudem ist die Expansion nach Österreich teurer als erwartet und aus den neuen Geschäftsfeldern kommen nur geringe Erlöse.

Cash Life hatte deswegen schon vergangene Woche seine Prognosen für 2007 gesenkt. Der Konzern rechnet nur noch mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von zwölf bis 16 Mio. Euro - statt bisher 18 bis 22 Mio. Euro. Es sollen aber weiter Policen im Wert von 720 bis 800 Mio. Euro angekauft werden. Im dritten Quartal waren es 219 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 23 Prozent entspricht. (APA)

An der Börse stiegen die Aktien von Cash Life um fünf Prozent auf knapp neun Euro und waren größter Gewinner im Kleinwerte-Index SDax. Sie sind aber seit Monaten auf Talfahrt. Im Februar noch kosteten sie mehr als 30 Euro. (APA/Reuters)