Bild nicht mehr verfügbar.

Wie würde der Unterschied zwischen dem Regierungsoffert von 1,7 Prozent und der Pensionistenforderung nach 2,1 Prozent plus, konkret in der Geldbörse der Österreicher aussehen?

Foto: dpa/Frank May

Bild nicht mehr verfügbar.

Quelle: APA
Wien - Die Seniorenvertreter pochen auf mehr Geld für die Pensionisten, als es die gesetzliche Anpassung mit einer Erhöhung von 1,7 Prozent vorsieht - das umso mehr, als den Senioren 2008 eine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge um 0,15 Prozent bevorsteht und die ersten Lohnverhandlungen ein sattes Plus weiter über drei Prozent gebracht haben. So verständlich das Begehr der Pensionisten also ist, so verständlich ist auch der Wunsch der Regierung, nicht allzu viel draufzulegen, denn jedes Zehntel mehr kostet den Bund jährlich gut 30 Millionen Euro.

Kosten: 425 Millionen Euro

Der gesetzliche Pensionsaufwand weist nach Daten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger heuer 26 Milliarden Euro aus. Ein zusätzliches Plus von 0,1 Prozent würde demnach 26 Millionen Euro ausmachen. Das Sozialministerium rechnet für 0,1 Prozent einen Mehraufwand von etwa 25 Millionen aus. Das Finanzministerium kommt bei seinen Berechnungen auf 30 bis 35 Millionen. Dieser Unterschied kommt daher, dass der Bund ja auch für die Beamtenpensionen aufkommen muss, die das Budget des Sozialministeriums nicht belasten.

Fix sind bereits Kosten von 425 Millionen Euro. Die werden laut Sozialministerium die bereits feststehenden 1,7 Prozent kosten. Kämen 2,1 Prozent zustande, wären es 525 Millionen.

2,1 Prozent: Drei Euro pro Monat mehr

Wie würde der Unterschied zwischen dem Regierungsoffert von 1,7 Prozent und der Pensionistenforderung nach 2,1 Prozent plus, die sich aus dem sogenannten Pensionistenpreisindex ergibt, nun konkret in der Geldbörse der Österreicher aussehen? Nimmt man die Durchschnittspension her, die im September laut Pensionsversicherungsanstalt bei Arbeitern und Angestellten bei 848 Euro lag, kämen bei 1,7 Prozent plus 14,4 Euro mehr zur Auszahlung. Die 2,1 Prozent würden gut drei Euro mehr (17,8) pro Monat für die Betroffenen bringen.

Nimmt man nur die Alterspensionen her, lässt man also beispielsweise die Invaliditätspensionen weg, kommt ein Durchschnittswert von 1.010 Euro heraus. Dieser Durchschnittspensionist hätte bei der derzeitigen Erhöhungsformel 17,2 Euro monatlich mehr zur Verfügung. Bei der Forderung der Pensionisten-Vertreter wären es 21,2 Euro.

Schließlich noch ein Blick auf die höheren Pensionen: Bis zur halben Höchstbeitragsgrundlage wird die Erhöhung prozentuell vorgenommen. Für jene gut sechs Prozent der Versicherten, die darüber liegen, erfolgt die Aufstockung mit einem (verhältnismäßig ungünstigeren) Fixbetrag. Als letzte in den Genuss einer prozentuellen Erhöhung kommen also jene Senioren mit einem Einkommen von 1.800 Euro. Sie bekämen nach derzeitigem Stand 30,6 Euro mehr, bei einer Anpassung nach Pensionistenwunsch aber immerhin 37,8 Euro.

Gesamtkosten laut BMF 550 bis 680 Millionen

Nimmt man die Gesamtkosten für die Pensionserhöhung inklusive Beamten her, ergibt sich laut Finanzministerium bei einem Plus von 1,7 Prozent ein Aufwand von 550 Millionen Euro. Etwa 680 Millionen Euro wären es, würde die Anpassung gemäß dem Seniorenwunsch 2,1 Prozent betragen.(APA)