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"17P Holmes" ist derzeit eine der auffälligsten Erscheinungen am Nachthimmel.

Foto: REUTERS/Doug Murray
Wien - 1892 war der Komet "17P Holmes" vom Briten Edwin Holmes entdeckt worden. Aufgrund starker Helligkeitsschwankungen verschwand er immer wieder von der Bildfläche und galt zeitweise überhaupt als verschollen - nur von versierten Astronomen und mit starken Fernrohren konnte er noch erspäht werden. Vor kurzem meldete er sich aber auf spektakuläre Weise zurück: Durch einen Helligkeitsausbruch erstrahlte "Holmes" innerhalb von Stunden 500.000 Mal heller als vor dem Ausbruch.

"Der Komet ist vermutlich durch eine plötzliche Ablösung von Materie so hell geworden", erklärte dazu Hermann Mucke vom Astronomischen Büro. Bei jeder Annäherung eines Kometen an die Sonne lösen sich Staub und Eis aus seiner Außenschicht - gibt der Komet gerade keine Materie ab, bleibt er praktisch unsichtbar. "Bei Holmes dürfte sich plötzlich ein größerer Teil der nur schwach gebundenen Außenschicht gelöst haben", vermutet Mucke.

Sichtbar für alle

Seit dem 23. Oktober ist der Komet nun "der hellste Nebelfleck" am nächtlichen Himmel. Er ist bei guter Sicht durchaus mit dem freiem Auge als sterngroßes Pünktchen zu sehen. Seine wahren Ausmaße - Experten sprechen von Vollmondgröße - erkennt man mit einem Teleskop oder einem Feldstecher. Ein typischer Kometenschweif ist derzeit allerdings nicht zu beobachten.

Holmes hat eine Umlaufzeit von rund sieben Jahren um die Sonne. Derzeit ist er etwa in einer Distanz zur Sonne, welche der eineinhalbfachen Distanz Erde-Sonne entspricht. Die Entfernung ist bereits wieder zunehmend, er wird daher voraussichtlich langsam verblassen. Derzeit steht er im Sternbild Perseus, in den Abendstunden tief im Osten, anschließend zieht er Richtung Zenit.

Hilfe zur Beobachtung

Bei der "Herbst-Sternbilderschau" vom 9. bis 11. November im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg sind jeweils ab 18.00 Uhr Astronomen und erfahrene Sterngucker beim Finden des Kometen behilflich. Gutes Wetter ist für die Abende Voraussetzung, die Veranstaltung am 11. November findet allerdings auch bei Schlechtwetter statt - und zwar in der benachbarten Wotruba-Kirche. (APA/red)