Aus dem Fossil eines Süßwasserhais konnten Wissenschafter eine dreistufige Nahrungskette rekonstruieren
Redaktion
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Berlin - Im Magen eines fast 300 Millionen Jahre alten Triodus, eines Süßwasserhais aus der ausgestorbenen Gruppe der Xenacanthiformes, haben Wissenschafter den ältesten
Nachweis einer dreistufigen Nahrungskette entdeckt: Das in einer Gesteinsplatte enthaltene Fossil zeigt Verdauungsreste in Form zweier Amphibienlarven, die dem
Triodus am Ende des Perm-Zeitalters im sogenannten "Humberg-See" im Saarland zum Opfer
fielen. Erkennbar ist zudem ein weiterer Fisch, ein rund zehn Zentimeter großer
Acanthodier, den eine der Larven vor ihrem eigenen Tod gefressen
hatte.
Der Fund sei damit zugleich der erste Nachweis, dass Haie
überhaupt Amphibien fraßen, erklärte die Humboldt-Universität zu
Berlin am Montag. Xenacanthiformes hatten sich
bereits vor etwa 300 Millionen Jahren an ausschließliche
Süßwasserbedingungen angepasst hatten; vor etwa 200 Millionen Jahren starben sie aus.
Die Gesteinsplatte aus dem saarländischen Lebach wurde von
Mitarbeitern des Berliner Museums für Naturkunde und des Pfalzmuseums
in Bad Dürkheim untersucht. Die Versteinerung sei zwar schon vor
Jahrzehnten gefunden worden, sagte Jürgen Kriwet vom
Naturkundemuseum. "Vorher hat die aber offenbar niemand richtig
angeschaut", erklärte er. (APA/AP/red)
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