Mexiko-Stadt - Nach den schweren Überschwemmungen im mexikanischen Bundesstaat Tabasco rechnen die Behörden nur mit einer langsamen Entspannung. Allein in der überfluteten Hauptstadt Villahermosa dürften die schlimmsten Folgen frühestens Ende November beseitigt sein.

Wie der Direktor der mexikanischen Wasserbehörde Conagua, Jose Luis Luege Tamargo, am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, haben die ersten Versuche dort zum Abpumpen der Wassermassen begonnen. Am Ende der Woche sollen die ersten weniger überschwemmten Bereiche der Stadt trocken sein. In anderen Zonen werde das Abpumpen noch mindestens bis Ende des Monats dauern, hieß es.

Unterdessen ging in anderen Teilen von Tabasco der Kampf gegen Kriminalität, Krankheiten und zunehmend auch gegen den Hunger weiter. Tausende Einwohner sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Obwohl immer mehr Hilfslieferungen aus dem ganzen Land eintreffen, haben viele Flutopfer seit mehreren Tagen nichts zu essen und kein sauberes Wasser zu trinken bekommen.

Erdrutsch: Suche nach Vermissten

Im benachbarten Bundesstaat Chiapas suchten Rettungskräfte am Dienstag bis zum späten Abend in den Trümmern des Dorfes Juan de Grijalva nach Überlebenden und Leichen der Menschen, die nach einem Erdrutsch vermisst werden. Die Regierung von Chiapas geht von 17 Vermissten aus, die Überlebenden dagegen behaupteten, dass zahlreiche ihrer Familienangehörigen ums Leben gekommen sind. Ergebnisse der Suchaktionen in dem schwierigen Gelände wurden zunächst nicht bekannt.

In den kommenden Tagen werden wieder leichte Regenfälle erwartet. Sie sollen, wie der mexikanische Wetterdienst mitteilte, aber keine weitere Belastung für die Lage in den Überschwemmungsgebieten von Tabasco und Chiapas darstellen.

Der mexikanische Präsident Felipe Calderon beauftragte unterdessen Innenminister Francisco Ramirez Acuna, den Menschen in den Krisengebieten zu helfen. Calderon hatte eine Reise zum Lateinamerika-Gipfel in Chile abgesagt, um sich selbst ein Bild von der Katastrophe in Chiapas zu machen. (APA/dpa)