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Laurent Blanc coacht Bordeaux.

Foto: AP/ Edme
Wien - Sein Markenzeichen war der obligatorische Kuss auf die Glatze von Torhüter Fabien Barthez, von seinen Fans wurde er ehrfürchtig nur "Le President" genannt. Mit Laurent Blanc sitzt bei Austrias UEFA-Cup-Gegner Girondins Bordeaux der große Star auf der Bank. Der ehemalige Innenverteidiger, der sich im Trikot der französischen Nationalmannschaft den Traum von WM- (1998) und EM-Titel (2000) erfüllte, steht beim Traditionsclub seit Sommer 2007 als Trainer an der Seitenlinie.

Topabwehr

Der heute 41-Jährige bildete mit seinen Nebenspielern Thuram, Desailly und Lizerazu eine der besten Abwehrreihen der Geschichte. Die Viererkette war die tragende Säule auf dem Weg zum Triumph bei der Heim-WM, auch wenn ihm der große Auftritt im Finale nicht vergönnt war. Nach einer Tätlichkeit gegen den Kroaten Slaven Bilic (nun Teamchef) fasste der 1,92-m-Riese die Rote Karte aus. Nach dem Triumph in Paris halbwegs versöhnt wurde Blanc mit dem Gewinn der Europameisterschaft zwei Jahre später in Rotterdam.

Blanc, der seine Karriere bei Montpellier startete, verbuchte zwischen 1988 und 2000 insgesamt 97 Einsätze im Team der "Les Bleus". Der wichtigste seiner immerhin 16 Treffer, zugleich das erste Golden Goal in der WM-Geschichte, gelang ihm beim 1:0 im WM-Achtelfinale 1998 gegen Paraguay.

Als englischer Meister in Pension

Seinen Abschied von der aktiven Bühne feierte Blanc im Mai 2003 gebührend als englischer Meister mit Manchester United. "20 Jahre Fußball sind eigentlich zu lang, aber für Manchester United zu spielen, war einmalig", meinte er nach seinem Rücktritt. Weitere Auslandsstationen waren der SSC Napoli, der FC Barcelona und Inter Mailand.

Seit Sommer schwingt Blanc nun als Nachfolger des zum AS Monaco gewechselten Brasilianers Ricardo das Zepter bei Bordeaux. Abgänge der Leistungsträger Faubert (West Ham) und Mavuba (Villarreal) kompensierte der Club mit den Transfers von Diarra (Lyon) oder Diawara (Charlton), im Blitzlichtgewitter steht jedoch der berühmte Mann an der Outlinie. "Ich mache kein Geheimnis daraus, dass es nicht immer leicht ist. Aber das gehört dazu. Das wichtigste ist, dass die Burschen kapieren, dass es nur gemeinsam geht, dass wir alle in einem Boot sitzen und die bestmögliche Saison spielen müssen", fasste Blanc seine Aufgabe zusammen. (APA)