Der niederländische Sozialminister Piet Hein Donner ist durch eine Lauschaffäre seiner Mitarbeiter in Verlegenheit geraten. Donner gab am Montagabend die Suspendierung mehrerer Beamter bekannt, die sich unerlaubt Zugang zum Computersystem einer kleinen Nachrichtenagentur verschafft hatten. Der Minister betonte, von der Aktion nichts gewusst zu haben und schaltete die Staatsanwaltschaft ein.
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Mitarbeiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hatten im Computersystem der Agentur GPD mehr als ein Jahr lang nach Berichten aus dem Arbeitsbereich des Sozialministeriums gesucht. Sie benutzten dafür den Zugangscode eines GDP-Beschäftigten. Offen ist, wie sie an diesen Code herankamen. Zwei ehemalige GDP-Journalisten hatten vor längerer Zeit eine Anstellung im Sozialministerium angenommen. Ihre persönlichen Codes waren nach Angaben der Agentur gesperrt worden.
Die "Spionage" flog auf, als ein Sprecher des Ministeriums GDP empfahl, einen im Computer gespeicherten Lebenslauf von Minister Donner zu korrigieren. Diese Biografie war noch gar nicht veröffentlicht worden. Offiziell hat sich das Ministerium von diesem Vorgehen distanziert. Niederländische Medien reagierten empört auf den Computer-Einbruch. Die Zeitung "Trouw" schrieb am Dienstag aber auch, es sei beschämend, dass die Übeltäter ehemalige Journalisten seien.(APA)