Der Bezahlfernsehsender Premiere traut
sich wegen des neuen Bieterverfahrens um die Übertragungsrechte für
die Fußball-Bundesliga vorerst keine Prognose für 2008 zu. Da das
Verfahren voraussichtlich erst im April - deutlich später als
erwartet - beginne, nachdem Medienzar Leo Kirch als Zwischenhändler
mit den Verhandlungen beauftragt wurde, wolle Premiere die
Entwicklung zunächst beobachten, teilte der deutsche TV-Sender am
Dienstag mit. "Wir können nicht ausschließen, dass diese neuen
Rahmenbedingungen Einfluss auf das Verhalten bestehender und neuer
Kunden haben", hieß es.
Ziel: 4,75 Mio Abonnenten bis Jahresende
Premiere wollte ursprünglich bis Jahresende 2008 mit 4,75 Mio.
Abonnenten einen Umsatz von mehr als 1,2 Mrd. Euro und ein operatives
Ergebnis von 180 bis 200 Mio. Euro einfahren. Auch für 2007 ist Premiere etwas vorsichtiger als zuletzt und revidierte die Umsatzprognose leicht auf eine Milliarde Euro (bisher:
rund 1,05 Mrd.) nach unten. Premiere will aber weiterhin ein Ergebnis
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 80 bis 100 Mio.
Euro erwirtschaften.
Im dritten Quartal verdiente Premiere deutlich weniger als noch
vor einem Jahr. Das operative Ergebnis ging um 34 Prozent auf 22 Mio.
Euro zurück. Unter dem Strich blieben mit 0,1 Mio. Euro gerade noch
schwarze Zahlen. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 247,5 Mio.
Euro.
Aktuell: 4,173 Mio. Kunden
Zum Ende des dritten Quartals zählte Premiere 4,173 Mio. Kunden.
Davon sind 3,531 Mio. direkte Kunden des Bezahlfernsehsenders,
642.000 kamen durch die Sublizenz für das Bundesliga-Programm von
Arena indirekt hinzu. Premiere selbst lockte von Juli bis September
nur 58.000 Neukunden an. (APA/Reuters)