Wenn der konstruktive und sachliche Verhandlungsstil fortgesetzt werde, gebe es keinen Grund, in der nächsten Runde nicht abzuschließen, betonte GPA-KV-Verhandler Manfred Wolf am Dienstag. Die Handelsangestellten wollen bei ihrem Abschluss möglichst nahe an die vier Prozent der Metaller herankommen. "Je näher wir an diese Leitstruktur herankommen, desto besser für die österreichische Wirtschaft", hatte Angestellte-Verhandler Karl Proyer nach Abschluss der Metaller-Verhandlungen betont.
Der Handel habe die besten Ergebnisse seit dem Jahr 2000, der Einzelhandel konnte ein Umsatzplus von 3,5 Prozent erzielen. Die Angestellten hätten dazu wesentlich beigetragen und haben jetzt auch ein Recht auf ihren Anteil am Gewinn, so Wolf. Außerdem wollen die Mitarbeiter eine Abgeltung für die große Zahl an unbezahlten Überstunden im Handel. Die nicht abgegoltenen Überstunden entsprechen nach Gewerkschaftsangaben 2,5 bis 5 Prozent der gesamten Gehaltssumme, also rund 200 Mio. Euro.
Metaller ohne Signalwirkung
Der jüngste Abschluss der Metaller habe für den Handel keine Signalwirkung, betonten dagegen die Arbeitgeber. Beide Branchen seien miteinander nicht vergleichbar.
Im Vorjahr hatten sich die Verhandler im Handel nach zähen mehrwöchigen Verhandlungen auf eine Anhebung der Löhne und Gehälter um 2,35 Prozent geeinigt. Die Einigung erfolgte erst in der Nacht auf den ersten Einkaufssamstag vor Weihnachten. Im Vergleich dazu einigten sich die Metaller im Vorjahr auf eine Erhöhung der Ist- und Mindestlöhne um 2,6 Prozent plus einer gewinnabhängigen Einmalzahlung von 100 Euro.
Heuer vereinbarten die Metaller eine Erhöhung der Mindestlöhne um 3,6 Prozent und der Ist-Löhne um 3,5 Prozent plus eine Gewinnabhängigen Einmalzahlung von 200 Euro. Bei einer Differenz zwischen Metaller- und Handelsabschluss von 0,25 bis 0,30 Prozentpunkten bei der nachhaltigen Gehaltskomponente müsste für die Handelsangestellten heuer ein Abschluss von rund 3,3 Prozent herausschauen.