Blühende Sojapflanze

Foto: Bio Austria

Die Versuchsfelder der Bio Forschung Austria

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Stickstoffreiche Knöllchen der Sojawurzel

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Soja wächst seit über dreitausend Jahren in Zentral- und Nordostchina. Das exotische Bohnengewächs ist aber immer häufiger auf heimischen Feldern zu sehen. Immer mehr Bauern setzten auf die faszinierende Bohne: So lag die Gesamtanbaufläche 2005 bei rund 21.000 Hektar. Das sind um satte 20 Prozent mehr, als im Jahr davor. Gute Qualität ist gefragt.

Gesunde Bohne

Die gesunde Frucht besteht zu 40 Prozent aus Eiweiß, 30 Prozent Kohlehydrate und 20 Prozent Öl. "Die Vorteile von Soja als Nahrungsmittel sind auf das hochwertige Eiweiß, den hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zurückzuführen. Außerdem ist Soja cholesterinfrei und reich an Kalium, Magnesium, Ballaststoffen sowie den Vitaminen B1, B2, B11 (Folsäure) und E." Michaela Hofer, von der Bio Forschung Austria ist auf den Versuchsfeldern für mehrjährige Sorten- und Beimpfungsversuche zuständig. Ihr Hauptziel ist es, die Qualität zu sichern und für die richtige Sortenwahl zu sorgen.

Gentechnikfrei vom Biobauern

Denn künftig soll mehr im eigenen Land produziert werden: Garantiert gentechnikfrei und aus biologischem Anbau. "Bei der Biospeisesojaproduktion sind wir jetzt auf einem guten Weg, dass es sich rechnet. In der Vergangenheit, das muss ich ganz offen sagen, war das nicht so", erklärt Eduard Weninger: "Da war es mehr die Liebe zur Pflanze, die Liebe zur Arbeit und der Gedanke an reduzierte Transportwege."

Soja aus Niederösterreich

Der Biobauer aus Niederösterreich hat sich bereits in den 1980ern für den Anbau der exotischen Bohne entschieden: "Die Entscheidung für Soja ist aus Gründen der Fruchtfolge gefallen. Soja ist eine Leguminose. Das sind Pflanzen, die Luftstickstoff binden und deshalb im Biolandbau statt Dünger eingesetzt werden und sehr wichtig in der Gesamtfruchtfolge sind."

Mittlerweile geht die Begeisterung weit über die "Stickstoffknöllchen" hinaus: "Außerdem ist Soja ein ganz hochwertiges Nahrungsmittel. Diese beiden Vorteile zeigen, dass Soja eine ideale Pflanze für den Biobetrieb ist."

China oder inländische Produkte

Heute wird im Hause Weninger nur hochwertige Biosojaspeiseware produziert. Diese kommt zur Agentur für Biogetreide, die für die Vermarktung zuständig ist. Je nach Bedarf kann es auch sein, dass ein Teil als Tierfutter verkauft wird. "Begonnen habe ich konventionell, aber die Vermarktung ist nie so richtig auf Schiene gekommen. Jetzt im Biobereich sieht es anders aus", davon ist Weninger überzeugt.

"Durch den Klimawandel und die CO2 Reduktion achtet man auf reduzierte Verkehrswege. Das heißt Biospeisesoja hat eine ganz andere Dimension und der Konsument entscheidet ob er Produkte aus China oder inländische Produktionen unterstützen will."

Der globale Tierfuttermarkt

Soja wird global gesehen vor allem für die Tierfütterung eingesetzt: Derzeit importiert Österreich im Jahr ungefähr eine halbe Million Tonnen Soja für die Tierfütterung. Hauptanbauländer sind die USA, Brasilien, China und Argentinien mit einem gentechnisch veränderten Soja-Anteil zwischen 85 und 98 Prozent.

Abhängig von Importen

Obwohl die Entwicklung der gentechnisch veränderten Sojaproduktion global zunimmt, geht vor allem in Europa der Trend in Richtung biologischer Produktion von Qualitätssoja. Durch die Abhängigkeit der österreichischen Viehwirtschaft von Sojaschrotimporten als Eiweißfuttermittel ist nicht zuletzt deshalb eine Steigerung der heimischen Sojaproduktion wünschenswert. (nia)