Innsbruck - Mit einem Budget, das kurzfristig stark reduziert werden musste, aber dem unveränderten Ziel einer WM-Medaille geht das österreichische Nationalteam der Kunstbahn-Rodler in die Saison 2007/08. Verbesserung des Starts und Experimente bei den Kufen standen in der seit April laufenden Vorbereitung für die am Wochenende in der Olympiastadt Lake Placid beginnenden Weltcup im Vordergrund.

Nach einer Trainingswoche in Lillehammer, einer auf der Olympiabahn von 2006 in Cesena und einer in Königssee fliegt das Nationalteam am Mittwoch in die USA. "Ich bin überzeugt, wir haben uns gut vorbereitet", sagte Sportkoordinator Robert Manzenreiter, der Rene Friedl vertreten musste. Der deutsche Cheftrainer reiste bereits früher nach Frankfurt, um die Verladung und die Verzollung des Equipments zu überwachen.

Neben der Verbesserung des Starts wurde mit viel Rollen-Training das Fahrverhalten optimiert, weiters wurde am Materialsektor gearbeitet. Dass das Üben nicht umsonst gewesen ist, zeigte Nina Reithmayer, die im September in Marenzen (ITA) einen internationalen Startwettbewerb vor den Superstars aus Deutschland gewann. Die junge Tirolerin will im Gesamtweltcup wie im Vorjahr unter den besten Vier landen. Bei der WM soll eine Top-Fünf-Platzierung herausschauen.

Bei den Herren machte der Zillertaler Manuel Pfister die größten Fortschritte. Im Vorjahr war er Teil jener Mannschaft, die Bronze bei der Heim-WM gewann. Nun nimmt er seine erste komplette Saison als Vollprofi in Angriff. Sportdirektor Markus Prock warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen: "Die Mannschaft ist noch zu grün."

"Unsere Paradedisziplin ist derzeit sicherlich der Doppelsitzer", so Prock weiter. Mit Wolfgang und Andreas Linger (Olympiasieger 2006), Tobias und Markus Schiegl (Vizeweltmeister 2007) verfügt Österreich über Weltklasse-Leute, mit den jungen Peter Penz und Georg Fischler ist auch vielversprechender Nachwuchs vorhanden.

"Deshalb erwarte ich mir auch bei jedem Weltcup-Rennen zumindest einen Stockerlplatz", erklärte Prock, der aber auch im Einzel einen Erfolg beim Saisonhöhepunkt, der WM Ende Jänner in Oberhof, fordert. "Bei der WM soll es neben der Mannschaftsmedaille auch eine Einzelmedaille geben."

Als Wermutstropfen sieht Prock derzeit die Budgetkürzung. "Uns sind im Herbst kurzfristig zwei Sponsoren abgesprungen", erzählte der ehemalige Seriensieger. Dadurch verringerte sich das Budget um 20 Prozent von 500.000 auf 400.000 Euro. "Das A-Team wird dies derzeit nicht spüren, aber beim Nachwuchs müssen wir extrem sparen."

Nachdem vom internationalen Verband FIL das Dämpfungssystem für den Schlitten verboten wurde, bei dem die Deutschen federführend waren, haben die Österreicher einen neuen Weg beschritten: Bei der Kufe wurde bei jenem Teil der Rodel, der die Metallschiene trägt, die Höhe von fünf auf vier Zentimeter zurückgebaut. "Damit erhoffen wir uns einen ähnlichen Dämpfungseffekt", erklärte Manzenreiter. (APA/red)

Nationalteam
  • Männer: Manuel Pfister, Daniel Pfister, Chritian Eigentler, Wolfgang Kindl, Martin Abentung
  • Frauen: Nina Reithmayer, Veronika Halder
  • Doppel: Tobias und Markus Schiegl, Andreas und Wolfgang Linger, Peter Penz/Georg Fischler

    Weltcup-Termine: 16./17. November Lake Placid (USA), 23./24. November Calgary (CAN), 8./9. Dezember Winterberg (GER), 15./16. Dezember Igls (AUT), 5./6. Jänner Königssee (GER), 2./3. Februar Altenberg (GER), 14./15. Februar Sigulda (LAT) Europameisterschaften: 12./13. Jänner Cesena (ITA) Weltmeisterschaften: 25. - 27. Jänner Oberhof (GER)