Einziger österreichischer Bieter ist der Wiener Klaviererzeuger Brodmann Pianos mit dem Mittelstandsfinanzierer EK-Fin, die laut Finanzkreisen "Umsatz minus Verbindlichkeiten" zahlen würden; das wären beim Vorjahresumsatz von 13,6 Mio. Euro rund 6,6 Millionen.
Brodmann (der Name geht auf Joseph Brodmann zurück, Lehrherr von Ignaz Bösendorfer, der seine Fabrik mangels Nachfolger an Bösendorfer übergab) gehört fast zur Gänze Christian Höferl und dem langjährigen Bösendorfer-Verkaufschef für Großbritannien und Asien, Colin Taylor. Höferl kennt Bösendorfer wie seine Westentasche, er war bis 2005 Vertriebschef.
Optimistische Rechnung
Gemeinsam haben die beiden Brodmann gegründet; man produziert heuer rund 1200 Flügel und Pianinos der "gehobenen Mittelklasse", nächstes Jahr sollen es 2000 sein. Höferl will Brodmann und Bösendorfer "wiedervereinigen", den weltberühmten Bösendorfern (erzeugt heuer rund 300 Flügel, 2006 rund 1,85 Mio. Euro Verlust) die "Komplementärschiene Brodmann hinzufügen". Zum Vergleich: Ein Bösendorfer kostet im Schnitt 60.000 Euro, ein Brodmann um die 20.000.
Höferls optimistische Rechnung: Der Turnaround wäre dank Brodmann-Vertriebsnetz (hundert Händler weltweit) "binnen zwei Jahren zu schaffen, die Produktion bei Bösendorfer würden wir rasch auf 500 Flügel steigern", sagte Höferl zum STANDARD.
Brodmann selbst produziert ähnlich wie die Autoindustrie. Das Holz stammt aus Österreich, die Resonanzböden und Saiten lässt man in Deutschland erzeugen, zusammengesetzt wird das Ganze dann von 75 Mitarbeitern – in Yichang in China.
Bösendorfer als "Krone"