Bild nicht mehr verfügbar.

Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl.

Foto: apa

Standard: Hat die Einigung auf die Modellregionen Auswirkungen auf die Wiener Pläne?

Brandsteidl: Wir bleiben in Wien bei dem Fahrplan, den wir uns vorgenommen haben. Es gibt einen Gemeinderatsbeschluss, mit dem der Stadtschulrat beauftragt worden ist, ein Konzept für eine Weiterentwicklung der Mittelstufe zu erstellen. Die Ergebnisse werden Anfang Dezember vorliegen. Dann werden wir in Verhandlungen mit dem Bund treten, schauen, was umsetzbar ist und wie viele Schulen bei einem Start im Dezember 2009 teilnehmen. Zudem müssen wir die Kunden - also Eltern und Schüler - begeistern. Wir versuchen jedenfalls, eine große gemeinsame Lösung für Wien zu finden.

Standard: Müsste der Bund dann ein eigenes Gesetz für die Bundeshauptstadt verabschieden?

Brandsteidl:  Das können wir noch nicht abschätzen. Dazu müssen wir die Ergebnisse der Arbeitsgruppe abwarten. Wir haben jedenfalls in Wien eine über 30-jährige Tradition der Schulversuche, wir haben die kooperative Mittelschule, und das läuft natürlich weiter.

Standard: Wie beurteilen Sie die Einigung zwischen ÖVP und SPÖ?

Brandsteidl: Das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Die Einigung als solche ist sicher zu begrüßen. Die Alternative wäre gewesen, keinen Reformschritt zu machen, und das ist keine Alternative. Aber wenn zwei Verhandlungspartner eine Einigung erzielen, ist das sicher ein Fortschritt für unser Schulwesen. (Andrea Heigl/DER STANDARD Printausgabe, 7. November 2007)