Madrid - Während einer über zweiwöchigen Irrfahrt auf offenem Meer sind 45 afrikanische Flüchtlinge ums Leben gekommen. Sie sind verdurstet, verhungert oder an Erschöpfung gestorben. Ihr Schiff legte mit 143 Menschen an Bord im Senegal ab. Beim Versuch, über den Atlantik die Kanarischen Inseln zu erreichen, setzte der Motor vor der Küste Marokkos aus und die Flüchtlinge verloren offenbar die Kontrolle über das Boot, wie die spanische Polizei am Dienstag mitteilte.

Leichen über Bord geworfen

Nachdem die Vorräte aufgebraucht waren, starben die ersten Flüchtlinge, ihre Leichen wurden über Bord geworfen. Die mauretanische Küstenwache entdeckte das Boot mit 98 Überlebenden an Bord am Dienstag in den Hoheitsgewässern Mauretaniens. Die Flüchtlinge waren 18 Tage lang hilflos im Atlantik umhergetrieben. Es habe sich hauptsächlich um Senegalesen gehandelt, teilte die mauretanische Küstenwache mit. Der Kapitän des Bootes sei unter den Toten.

Kaum zuvor in diesem Jahr kamen so viele Menschen auf einmal bei dem Versuch ums Leben, die vor der marokkanischen Küste liegende spanische Inselgruppe der Kanaren zu erreichen. Bis einschließlich August griff die spanische Küstenwache nach Angaben des Innenministeriums bereits 8.000 Menschen auf. Die aus ganz Afrika stammenden Flüchtlinge versuchen, sich mit einer Flucht nach Europa eine bessere Zukunft zu sichern. (APA/AP)