Die in New York geborene und heute in Los Angeles lebende Carla Bozulich lädt wieder einmal zu einer ihrer Selbstzerfleischungen mit Musik. In diesem Fach zählt sie neben verwandten Kolleginnen wie PJ Harvey oder Sandy Dillon zu den nachdrücklichsten und intensivsten Vertreterinnen einer existenzialistischen, auf den Trümmern des Blues errichteten Rockmusik, die meist so angekränkelt daherkommt, wie es die Inhalte ihrer Songs gebieten. Nachzuhören etwa auf ihrem aktuellen Album "Evangelista". Die einstige Sängerin der Country-Rocker Geraldine Fibbers gilt zudem als manische Live-Figur, die es wie wenige andere schafft, die notwendige Balance zwischen Musik und Interpretationsirrsinn eloquent zu balancieren. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 7. November 2007)